"Digitalisierung und Ethik" im Fokus von Studie und Konferenz
Wie die Gesellschaft aus ethischer Sicht auf das omnipräsente Thema "Digitalisierung" blickt, hat eine an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien am 27. und 28. Juni anstehende Konferenz im Fokus.
Einen zentralen Denkanstoß für das gleichnamige Symposium liefert eine Studie mit dem Titel "Narratives of Digital Ethics", die unter der Leitung der Rechtswissenschafterin und ÖAW-Klassenpräsidentin Christiane Wendehorst im Rahmen der Plattform AGIDE (Academies for Global Innovation and Digital Ethics) entstanden ist. Mittels Interviews und internationalen Workshops ist man den weltweiten Erzählungen ("Narrativen") zu der Thematik nachgegangen.
In der EU steht demnach das "primär als bedroht" angesehene Individuum "als potenzielles Opfer der Technologie und der Digital-Industrie" im Zentrum der Betrachtung, das einen "Verlust von Autonomie" zu befürchten hat: "Und die präferierte Lösung des Konflikts ist Regulierung, die darauf abzielt, dem Individuum seine Autonomie wiederzugeben", so Wendehorst. Jeweils andere Blickwinkel herrschen demnach hingegen etwa im Globalen Süden (Angst von "digitalem Kolonialismus") oder in den USA mit dem liberalen "Silicon Valley"-Narrativ vor. Auf der öffentlich zugänglichen Konferenz, die die ÖAW in Kooperation mit dem Wiener Wissenschafts- Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) abhält, wird die "digitale Ethik" u.a. mit Hilfe des Roboterhundes "Spot" der US-Firma Boston Dynamics oder der Künstlerin Silke Grabinger erörtert.
Service: Link zur Studie: https://doi.org/10.1553/978OEAW97058; Infos zur Wiener Konferenz: https://www.oeaw.ac.at/fileadmin/NEWS/2024/pdf/Programmfolder-AGIDE-06-2024.pdf