In Tirol wird an Möbeln aus Pilzen geforscht
Das faserige Netzwerk von Pilzen, das sogenannte Spinnweben-ähnliche Pilzmyzelium, das sich meist verborgen in der Erde oder in Bäumen ausbreitet, wird auch von Tiroler Forschern als vielseitig einsetzbarer nachhaltiger Werkstoff angesehen. Als langfristiges Ziel eines Projektes sollen daraus Möbel entstehen, wie das Land Tirol einen Forschungsbeitrag in sechsstelliger Höhe begründete.
200.000 Euro stellt die Landesregierung für die Kalenderjahre 2024 bis 2026 der Universität Innsbruck und der MRCA Mushroom Research Center Austria GmbH in Innsbruck zur Verfügung. Konkret geht es unter anderem um die Herstellung eines Wohnzimmersessels aus Pilzmyzelium. Das Möbelstück soll sowohl den ergonomischen und funktionalen Anforderungen entsprechen als auch den täglichen Belastungen, die für ein Möbelstück typisch sind, standhalten können. Die langfristige Vision des Projekts besteht darin, Materialien auf Basis von Myzelium zu züchten und daraus Verbundwerkstoffe herzustellen. Ziel ist es weiters, einen Katalog von Möbelprodukten zu entwickeln.
Was Pilzmyzelium so besonders macht, ist seine Fähigkeit, robuste und vielseitige Materialien zu bilden, die dadurch die gesuchte nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Materialien darstellen können. Bereits jetzt werden Verpackungen, ziegelähnliche Materialien und sogar prototypische Fahrradhelme auf Basis von Pilzmyzelium hergestellt. "Investitionen in solche Projekte sind auch Investitionen in eine nachhaltige Zukunft. Neue, kreative Ideen sind für den Fortschritt im Zeichen der Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit wesentlich," so das Land Tirol in seiner Aussendung.