Sterblichkeit durch Tiroler Herz-Telemedizinprogramm erneut gesunken
Das Tiroler Telemedizinprogramm "HerzMobil Tirol" für Herzinsuffizienz-Patienten hat sich weiterhin bewährt. Eine begleitende Studie zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit im ersten Jahr zu sterben, um 60 Prozent sinkt. Zudem müssen die Betroffenen um 30 Prozent seltener im Spital aufgenommen werden, teilte das Land am Mittwoch mit. Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) sprach angesichts sinkender Kosten von einer "Win-Win-Situation".
"Patientinnen und Patienten mit einer Herzinsuffizienz müssen mit einer Wahrscheinlichkeit von 35 Prozent innerhalb eines Jahres nach Erstbehandlung aufgrund eines verschlechterten Zustands erneut im Krankenhaus aufgenommen werden, 25 Prozent sterben innerhalb dieses ersten Jahres", sagte Gerhard Pölzl, Ärztlicher Leiter von HerzMobil Tirol. Durch die Teilnahme am Telemedizinprogramm verringern sich diese Wahrscheinlichkeiten also wesentlich. Bei einer vorherigen Studie war noch von einer Mortalitätsreduktion von 50 Prozent die Rede, nun waren es 60 Prozent.
Deutliche Kostenreduktion für das Gesundheitssystem
Die Kostenreduktion für das Gesundheitssystem sei deutlich, hob Pölzl weitere Vorteile hervor. "Durch die gesunkenen Krankenhauswiederaufnahmen reduzieren sich auf ein Jahr betrachtet die Gesamtkosten zur Behandlung der Erkrankung signifikant. Im Schnitt spart sich das Gesundheitssystem durch HerzMobil Tirol pro erkrankter Person insgesamt fast 1.000 Euro pro Jahr." Für die zuständige Landesrätin Hagele bedeute dies, dass "Patientinnen und Patienten mit der Krankheit besser und länger leben können, Krankenhausbetten frei bleiben - wir also die Krankenhäuser entlasten - und Behandlungskosten gesenkt werden."
Bei dem Programm werden Gesundheitswerte über eine App an ein Betreuungsteam übertragen, damit haben sowohl die Betroffenen als auch die Medizinerinnen und Mediziner den Zustand immer im Blick. Eine schnelle Reaktion auf Veränderungen ist daher möglich. Zudem werden die Erkrankten nicht nur engmaschig überwacht, sondern auch bei einer Umstellung zu einem gesünderen Lebensstil unterstützt. Das Programm wurde seit 2012 entwickelt, seit 2017 läuft es in der Regelversorgung.