Bildungsstiftung will Vorzeigeprojekte in die Breite bringen
Mit dem Förderaufruf "LEVELup your project" hat sich die Innovationsstiftung für Bildung vorgenommen, lokal erprobte Vorzeigeprojekte in die Breite zu bringen und im Bildungssystem zu verankern. Dafür gibt es 320.000 Euro aus öffentlicher Hand, außerdem bisher über 50.000 Euro von privaten Fördergebern (Ende des Spendenaufrufs: 1. März). Aus 80 Einreichungen wurden vier Projekte ausgewählt, die Themen reichen von MINT bis Menstruation.
Durch "LEVELup your project" sollen innovative Projekte gemeinsam mit der öffentlichen Hand finanziell gesichert weiterentwickelt werden und eine größere Zielgruppe Zugang bekommen, etwa durch den Aufbau weiterer Standorte, Zertifizierung des Ansatzes oder Wissensweitergabe durch Trainings oder Open Source Lösungen. Jakob Calice, Vorstand der im Zuge der Bildungsreform 2016 geschaffenen Stiftung, erwartet sich davon "einen breiten Roll-out der bereits vorhandenen Bildungsinnovationen", wird er in einer Stellungnahme gegenüber der APA zitiert. Durch die neue Möglichkeit der Co-Finanzierung durch Spenden von Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen könne zudem der Fördertopf deutlich aufgestockt werden.
Den Zuschlag bekommen hat beim aktuellen Call etwa die "Hobby Lobby" (www.hobbylobby.co.at), die in Wien, Niederösterreich und Tirol kostenlos regelmäßige Freizeitkurse für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche anbietet, bei denen diese ihre Stärken entfalten und soziale Kompetenzen aufbauen sollen. Nach der Skalierung soll es in jedem Bundesland einen Zweigverein oder eine Kooperation mit bestehenden Partnervereinen geben.
Forschen in der Bibliothek und jugendgerechte Infos
Bei MINTbib - Forschen und Experimentieren in der Bibliothek will der Verein ScienceCenter-Netzwerk (www.science-center-net.at) lesebegeisterte Kinder - vielfach Mädchen - an die Themen Mathe, IT, Naturwissenschaften und Technik (MINT) heranführen und technikaffine Kinder - oft Buben - für (Sach-)Bücher begeistern. Am Ende der Förderlaufzeit soll es das Angebot in wenigstens sechs Büchereien in drei Bundesländern geben.
Die interaktive Lernplattform Ready for Red von Erdbeerwoche (www.erdbeerwoche.com) will jugendgerecht über Menstruation und Chancengleichheit informieren und das Körperbewusstsein und -wissen verbessern. Derzeit wird das Programm an 550 Schulen in Österreich eingesetzt, vor allem in Wien und Niederösterreich. Künftig sollen Jugendliche mit Migrationshintergrund besser erreicht werden, etwa durch mehr Sprachen und Inhalte, und neue Plattformen wie Tiktok genutzt werden. Außerdem wird eine stärkere Verbreitung auch im Südwesten, wo Ready for Red derzeit kaum genutzt wird, angepeilt.
Beim Mentoring-Programm "Tiefe Wurzeln schlagen" von Sindbad (www.sindbad.co.at) sollen an den bestehenden Standorten mehr Mentoren-Teams, die sozioökonomisch benachteiligte Jugendliche beim Übergang in eine weiterführende Ausbildung unterstützen, sowie mehr Mentees betreut werden als bisher.