Uniko-Chef für Zugangsbeschränkung bei Psychotherapie-Master
Der Chef der Universitätenkonferenz Oliver Vitouch drängt auf Zugangsregelungen für das Psychotherapie-Masterstudium, das ab 2026 an öffentlichen Unis angeboten werden soll. Dass es ohne Beschränkungen startet, sei ob des möglichen Andrangs aus Deutschland "undenkbar", sagte er den "Salzburger Nachrichten". "Es sei denn, man würde schon den Zugang zu einem künftigen Psychotherapiebachelor sehr restriktiv gestalten." Zugangsbeschränkungen sind laut Gesetzesentwurf möglich.
Auch, dass - wie beim Medizinstudium - bei der EU eine Inländerquote beantragt wird, kann sich uniko-Präsident Vitouch vorstellen, "weil man damit primär eine Psychotherapieversorgung der Menschen in Österreich gewährleisten will." Im Bildungsministerium sieht man die Gefahr eines "Overruns aus Deutschland" aber nicht, auch wolle man nicht "reflexartig nach einer Quotenregelung der EU rufen." Der Salzburger Psychologieprofessor Florian Hutzler dachte in den "SN" ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren mit Einzelgesprächen an, schließlich müssten neben Wissen auch Handlungskompetenzen und psychische Eignung der Studenten überprüft werden. Gegen Zugangsbeschränkungen sprach sich die ÖH Salzburg aus.
Die Möglichkeit von Aufnahmeverfahren ist in der Gesetzesnovelle, die derzeit in Begutachtung ist, bereits verankert. Das Rektorat kann demnach in Studien den Zugang beschränken, "die von den deutschen bundesweiten Numerus-Clausus-Studien Medizin, Psychologie, Psychotherapie, Tiermedizin und Zahnmedizin betroffen sind".
Voraussetzung für den Master ist grundsätzlich ein fachlich einschlägiges Studium wie Psychologie, Medizin oder Bildungswissenschaften. Universitäten können aber auch eigene Bachelorstudien anbieten. Mit der Reform sollen das Angebot an Psychotherapie ausgebaut und der Zugang zur Ausbildung leistbarer werden - aktuell kostet diese zwischen 25.000 und 50.000 Euro. Sie findet derzeit noch an privaten außeruniversitären Ausbildungseinrichtungen oder Privatunis statt. Regional auf Österreich verteilt sollen ab 2026 jährlich bis zu 500 Masterstudienplätze angeboten werden.