Experteneinschätzung zu Vogelgrippe in den USA
Nerze, Robben, Füchse, Katzen - der Subtyp H5N1 des Vogelgrippevirus sprang zuletzt immer wieder auf Säugetiere über. Nun gibt es laut der US-Gesundheitsbehörde CDC in den USA zahlreiche Nachweise des Erregers bei Milchkühen und drei Vogelgrippe-Fälle bei Menschen nach Kontakt mit Kühen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hält die Gefahr für Menschen derzeit noch für gering, hat aber laut Science Media Center (SMC) bereits Vereinbarungen mit Impfstoffherstellern getroffen.
Gesundheitsexperten warnen davor, dass sich das ursprünglich in Vogelpopulationen vorkommende H5N1-Virus an den Menschen anpassen und dann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden könnte. Im Fall einer Pandemie sollten daher schnell Impfstoffe zur Verfügung stehen. "Impfstoffe gegen H5N1 wurden entwickelt und Impfstämme, die zu den momentan zirkulierenden H5N1-Viren - auch in Kühen - passen, sind vorhanden", erklärte etwa der aus Österreich stammende, aus der Pandemie bekannte Virologe Florian Krammer von der Icahn School of Medicine in New York (USA) dazu gegenüber dem SMC. Allerdings seien sie nur sehr begrenzt verfügbar und sollten produziert und eingelagert werden: "Das ist aber machbar, wenn man jetzt damit beginnt", so Krammer, der seit Anfang März eine Teilzeit-Professur an der Medizin-Uni Wien hat und ab 2025 ein neues Ludwig-Boltzmann-Institut (LBI) für Wissenschaftsvermittlung und Pandemievorsorge leitet.