Alarmierendes Niveau bei Antibiotikaresistenzen in Subsahara-Afrika
Antibiotikaresistenzen sind bei Kindern in Subsahara-Afrika einer neuen Studie zufolge signifikant weiter verbreitet als bisher angenommen. Diese haben laut den Genfer Studienautoren ein besorgniserregendes Niveau erreicht. Trotz der schwerwiegenden Folgen gebe es nur begrenzte Informationen über diese Problematik bei Kindern, teilten die Universität und das Universitätsspital Genf mit.
In zwei Übersichtsstudien, die beide in der Fachzeitschrift "eClinicalMedicine" veröffentlicht wurden, untersuchten die Forschenden deshalb die Verbreitung resistenter Bakterienstämme bei Kindern in Subsahara-Afrika. Sie konzentrierten sich dabei auf sogenannte Enterobakterien. Diese Bakteriengruppe ist für die meisten schweren Infektionen bei Neugeborenen in dieser Region verantwortlich.
Für die erste der beiden Studien analysierten die Forschenden Daten von mehr als 30.000 Blut-, Urin- und Stuhlproben. Dabei zeigte sich, dass 41 Prozent aller im Blut gefundenen E. coli-Bakterien gegen die üblicherweise eingesetzten Antibiotika resistent waren. Bei den Klebsiella-Bakterien waren es sogar 85 Prozent.
Auch gegen Reserveantibiotika resistent
In der zweiten Studie, für die die Daten von mehr als 9.000 Kindern ausgewertet wurden, zeigten die Forschenden, dass etwa ein Drittel aller Kinder Enterobakterien in sich trägt, die gegen jene Antibiotika resistent sind, die eingesetzt werden, wenn andere bereits versagt haben.
Die beiden Studien zeigten eine alarmierende Situation, hieß es von Seiten der Universität und des Universitätsspitals. Insbesondere, weil die Zahlen höher seien als in früheren Studien. Dieses Resultat unterstreiche die Dringlichkeit gezielter Maßnahmen zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen.
Service: Fachartikelnummern DOI: 10.1016/j.eclinm.2024.102512 und DOI: 10.1016/j.eclinm.2024.102508