Asfinag testet Entsalzungsanlage für Straßenabwässer im Mühlviertel
Um Gewässer neben der Strecke sauber zu halten, testet die Asfinag die - laut eigenen Angaben - weltweit erste Entsalzungsanlage von Straßenabwässern an der Mühlviertler Schnellstraße (S10) bei Kefermarkt (Bezirk Freistadt). In diese Anlage wurden 1,1 Millionen Euro investiert. Ziele sind auch weniger Flächenverbrauch und bestmögliche Wiederverwertung, berichtete die Asfinag in einer Presseaussendung.
Sogenannte Gewässerschutzanlagen (GSAs) reinigen auch bisher schon die Straßenabwässer von Reifengummiabrieb, Öl und Schwermetallen - aber ausgerechnet das Chlorid kann durch diese Anlagen nicht zurückgehalten werden. Um sensible Gewässerlebensräume und das Grundwasser zu schützen, kann das salzhaltige Wasser nur in geringen Mengen über einen längeren Zeitraum und in Gewässer mit ausreichendem Abfluss abgeleitet werden. Oft müssen dazu große Rückhaltebecken oder lange Pumpstrecken errichtet werden, was mit hohen Kosten und Flächenverbrauch verbunden ist.
Wiederverwertung von Recycling-Salz
"Unser neues F&E Projekt einer Entsalzungsanlage zielt auf vier wesentliche Verbesserungen ab. Diese betreffen Umweltschutz, weniger Flächenverbrauch, weniger Energieverbrauch und die Wiederverwertung des gewonnen Recycling-Salzes auf der Straße", so Tamara Maria Christ, Geschäftsführerin der Asfinag Service GmbH. In einer Forschungskooperation mit der TU Wien, ILF Consulting Engineers und dem Büro ORCA wurde eine technische Versuchsanlage entwickelt und von GWT hergestellt. Nun werden unterschiedliche Verfahren getestet: die bekannte Osmosetechnologie und die auf diesem Gebiet innovative Elektrodialyse. Bei dieser werden nur Natrium und Chlorid entfernt, bei der Umkehrosmose alle Inhaltsstoffe, die so groß wie Salz oder größer sind.
Im Detail funktioniert das so: Die Straßenwässer durchlaufen zuerst die vorhandene Gewässerschutzanlage und werden dann in die Versuchsanlage geleitet, wo das Salz entfernt wird. So entstehen "Reinwasser", das frei von Salz ist, und ein Salzkonzentrat, das in einem Tank gesammelt wird. Dabei soll eine bestimmte Konzentration erreicht werden, um das Salz wieder im Winterdienst als Sole einsetzen zu können. Begleitet wird der bis Herbst 2026 auf zwei Jahre angesetzte Versuchsbetrieb von einem umfangreichen Messprogramm.