Neues Hochschulnetzwerk soll Innovation vorantreiben
Mit dem European Network of Innovative Higher Education Institutions (ENIHEI) will die EU Innovation vorantreiben. In dem neu gegründeten, 37 Mitglieder umfassenden Netzwerk sollen Wissen, Ideen und Erfahrungen ausgetauscht werden, wie Hochschulen eine Innovationskultur ermöglichen sowie Kreativität und Unternehmertum fördern können. Österreichisches Mitglied im ENIHEI ist die Universität für angewandte Kunst.
Für das Netzwerk konnten die EU-Mitgliedstaaten jeweils eine Hochschule entsenden. Die EU-Kommission nominierte neun weitere, dazu kommt noch die Universität Salamanca als Sitz des Netzwerksekretariats. Auftakttreffen war Anfang September in Salamanca - im Herbst sollen nun Vorschläge und Projekte entwickelt werden, die im Dezember bei einem Bildungsgipfel präsentiert werden.
"Mit dem 'European Network of Innovative Higher Education Institutions' (ENIHEI) werden europaweit Barrieren überwunden und innovative Ideen geboren. Hochschulen sind Dreh- und Angelpunkt, wenn es um Innovation geht - in Österreich und in ganz Europa", so Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) in einer Aussendung.
System zu fragmentiert und fachspezifisch
"Aufgrund der vorherrschenden akademischen Traditionen und Strukturen agiert die überwiegende Mehrheit der Forscherinnen und Forscher bzw. Studentinnen und Studenten in einem System, das fragmentiert und fachspezifisch ist", so Angewandte-Rektor Gerald Bast in einer Aussendung. "Dadurch wird es für die Hochschulen immer schwieriger, einen ausreichenden Beitrag zur Lösung der komplexen globalen Herausforderungen zu leisten, die eine Denkweise erfordern, die auf einem disziplinübergreifenden und nicht-linearen Verständnis der Realität beruht."
Dringendste Aufgabe für Bast ist es, die vorherrschende akademische Denkweise zu ändern: "Fach- und berufsübergreifend zu kommunizieren, zu denken und zu handeln, muss zu einer gängigen Arbeitsweise an den Hochschulen werden - ohne die Bedeutung der einzelnen Disziplinen zu negieren. Wir dürfen das System nicht zerstören, aber wir müssen dringend wirksame strukturelle Anreize für eine Erneuerung der akademischen Mentalität schaffen, die eine ernsthafte Kommunikation über Disziplinen hinweg akzeptiert und praktiziert."