Magdeburger Forschungszentrum mit Prüfständen von Grazer KS Engineers
Der Grazer Prüfstand-Hersteller KS Engineers hat einen mehrere Millionen Euro schweren Auftrag in Deutschland abgeschlossen: Die Steirer lieferten für das "Center for Method Development" der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Testumgebungen für unterschiedlichste Antriebstechnologien. Das Forschungszentrum, das im lokalen Automotive-Cluster in Sachsen-Anhalt eingebettet ist, soll europaweite Strahlkraft entwickeln.
Die Grazer lieferten Prüfausrüstung zur Analyse von Verbrennungs- und Elektromotoren, elektrochemischen Energiespeichern, Brennstoffzellen und Hybridsystemen nach Magdeburg. "Mit den von uns entwickelten Prüftechnologien schaffen wir die Voraussetzungen, sowohl das Zusammenspiel verschiedener Antriebsformen als auch die Leistungsfähigkeit einzelner Systeme detailliert abzubilden, um so neue, nachhaltigere Lösungen zu entwickeln", sagte Geschäftsführer Wolfram Rossegger. Insgesamt handelt es sich um acht Prüfstände, die eine breite Palette von Tests ermöglichen sollen: von der Untersuchung der Leistungsfähigkeit hochdrehender Elektromaschinen und der zugehörigen Inverter über die sichere Effizienzanalyse von Fahrzeugbatterien bis hin zur Prüfung von Brennstoffzellen-Stacks oder kompletten Fahrzeugen.
Intelligente Vernetzung der Prüfstände
Technologisches Herzstück des Prüfzentrums sei eine intelligente Vernetzung der Prüfstände. Nachdem die verschiedenen Fahrzeugkomponenten - wie Karosserie, Motor, Getriebe oder Batterie - einander in ihrer Leistung beeinflussen, sei das Zusammenspiel im technologischen Verbund entscheidend. Die entstehende Wechselwirkung könne mit den gelieferten Komponenten auch im Voraus am Prüfstand untersucht werden: "Wir können das Antriebssystem eines Elektrofahrzeugs auf einem Prüfstand testen, während wir das Batteriesystem simultan auf einem anderen Prüfstand erproben", erklärte Rossegger. "So können etwa Elektroantriebe, Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen oder hybride Systeme unter identischen Bedingungen auf unterschiedlichen Prüfständen getestet und ihre Leistungsdaten in Echtzeit miteinander verglichen werden."
Im neuen Forschungszentrum, das rund 43 Mio. Euro gekostet hat, sollen bis zu 50 Ingenieurinnen und Ingenieure vor allem virtuelle Entwicklungsmethoden für eine nachhaltige Mobilität vorantreiben. KS Engineers mit Hauptsitz in Graz hat laut eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 150 Mio. Euro erwirtschaftet. Derzeit werden etwa 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an zehn Standorten (neben Graz in Steyr, St. Veit/Glan, München, Stuttgart, Friedrichshafen, Mannheim, Zürich, Peking, Detroit und Pune/Indien) beschäftigt. In der steirischen Landeshauptstadt sind derzeit rund neue 20 Stellen ausgeschrieben.