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Desaströse Natur

Naturkatastrophen nehmen, hauptsächlich getrieben durch den Klimawandel, global zu. Was dahinter steckt und wie sich die Menschen davor schützen können, bewegt zahlreiche Forschungsdisziplinen.
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Der Mensch lebt seit jeher mit den verschiedensten Katastrophen. Genauso lange versucht er, sich davor zu schützen – auch Flucht ist Schutz. Die Zahl der Katastrophen steigt weltweit, was es zusehends komplexer und auch teurer macht, sich davor zu wappnen. APA-Science hat Forscherinnen und Forscher befragt, wie katastrophal der Zustand tatsächlich ist und was gemacht werden könnte.

Auch in Österreich will man mehr über Katastrophen, Prävention und Bewältigung wissen. „Katastrophenereignisse als Folge von Naturgefahren nehmen auch in Österreich zu und treffen auf eine eher schlecht vorbereitete Gesellschaft“, erklärt Christian Resch, Geschäftsführer des Vereins Disaster Competence Network Austria (DCNA) (siehe auch: Katastrophenforschung bleibt krisensicher bzw. Podcast). Das DCNA ist eine Kooperationsplattform von Universitäten und Forschungseinrichtungen rund um die Sicherheits- und Katastrophenforschung, die 2017 von der Technischen Universität Graz und der Universität für Bodenkultur Wien gegründet wurde und zahlreiche Einrichtungen Österreichs in diesem Bereich umfasst.

Bei den Naturkatstrophen in Österreich handelte es sich laut Resch bisher zumeist um Hochwasser oder Überflutungen, nun würden auch Hitzewellen, Dürreperioden und daraus resultierende Waldbrände im Bewusstsein der Bevölkerung ankommen. „Präventionsmaßnahmen werden dennoch nicht oder immer erst sehr spät getroffen“, gibt Resch zu bedenken.

„Aufzeichnungen darüber, wie gut die österreichische Bevölkerung vorbereitet ist, gibt es offiziell nicht. Laut Zivilschutzverband soll das ab dem nächsten Jahr regelmäßig erhoben werden“, erläutert Resch. Generell sei die Versorgungssicherheit in Österreich sehr hoch und auch die Handlungsanweisungen durch einschlägige Behörden und Organisationen klar. Es scheitere aber oft daran, sich überhaupt damit auseinanderzusetzen, „was sind die Szenarien, die mich als Person, Haushalt, oder Betrieb betreffen.“

Österreichs Katastrophen: Hochwasser

Von APA-Science befragte Wissenschafter gehen davon aus, dass es künftig in Österreich vermehrt zu Hochwassern kommen wird (siehe: Mächtige Wasser). Durch die Klimaerwärmung sei mehr „Energie im System“ (Auswirkung durch klimawirksame Treibhausgase), was dazu führe, dass mehr Wasser in der Atmosphäre vorhanden ist. Dies kann zu Extremwetterereignissen mit daraus resultierenden starken Hochwassern führen, erläutert Josef Schneider vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Technischen Universität Graz, der beim DCNA die Expertengruppe Hochwasser koordiniert.

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„Aufzeichnungen darüber, wie gut die österreichische Bevölkerung vorbereitet ist, gibt es offiziell nicht“ Christian Resch, Disaster Competence Network Austria

Österreich habe jedoch aus vorangegangen Hochwassern gelernt und „ist beim Hochwassermanagement schon sehr gut aufgestellt“, erklärt der Hochwasser-Spezialist Günter Blöschl vom Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie der Technischen Universität (TU) Wien. Es gebe bereits viele Detailstudien zum zukünftigen Hochwasserrisiko und man kenne den Einfluss des Klimawandels recht genau.

In Mitteleuropa muss laut den Wissenschaftern in den nächsten Jahren also mit mehr Hochwasservorfällen gerechnet werden. Österreich liege da „gewissermaßen an einer Wasserscheide“. Im Norden Europas seien starke Zunahmen zu verzeichnen, was sich auch künftig mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ändern werde. Das liege vor allem daran, dass die „Wetter-Zugbahnen“ vermehrt im Norden über den Atlantik ziehen. Im Süden werde es dagegen tendenziell trockener.

Dürre und Trockenheit

Wenig überraschend korrelieren Hochwasser und Trockenheit – besonders in großen und mittleren Flusssystemen. Die häufigeren Dürrephasen seien nicht nur auf weniger Regen, sondern auch darauf zurückzuführen, dass die Verdunstung zugenommen habe – in den vergangen 40 Jahren laut Blöschl um 17 Prozent. Dadurch komme es häufiger zu niedrigeren Grundwasserpegeln.

„Es ist unrealistisch zu hoffen, dass die Dürren nur natürliche Wetterkapriolen gewesen sind und sich nicht so schnell wiederholen werden. Im Gegenteil, man sollte sie als Vorboten von noch schlimmeren Dürren ansehen und sich fragen: Sind wir auf solche Extremereignisse vorbereitet?“, meint Wolfgang Wagner vom Department für Geodäsie und Geoinformation der TU Wien. Seine Antwort fällt ernüchternd aus: „Leider nein.“ Die Wissenschaft könne bei weitem noch nicht alle Fragen zu den komplexen Wirkungszusammenhängen des Auftretens und der Auswirkungen von Dürren beantworten.

"Es ist unrealistisch zu hoffen, dass die Dürren nur natürliche Wetterkapriolen gewesen sind und sich nicht so schnell wiederholen werden. Im Gegenteil, man sollte sie als Vorboten von noch schlimmeren Dürren ansehen." Wolfgang Wagner, TU Wien

Waldschäden

Österreich ist ein waldreiches Land, doch der Wald steht unter multiplem Druck (Trockenheit, Brände, Schädlinge …) und die Wahrscheinlichkeit für Katastrophen steigt (siehe: Waldbrand und Borkenkäfer). Um die Waldbrandgefahr besser abschätzen zu können, hat ein Team von Wald- und Klimaexperten um Florian Kraxner vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien damit begonnen, moderne hochauflösende Waldbrand-Gefahrenkarten (Hotspot-Karten) für das ganze Land zu erarbeiten, die in Österreich breit zugänglich sein sollen.

Sie werden unter verschiedenen Klimawandel-Szenarien das Brandrisiko für jeden gefährdeten Forst und Hain abbilden. Die Waldbesitzer, Förster, örtlichen Behörden, übergeordnete Ministerien, Bürgermeister, Touristiker, Feuerwehren und Krisenteams können und sollten sich laut Kraxner dann überlegen, wie sie solche Hotspots durch angepasste Waldwirtschaft entschärfen, wie man Brände bei Risikowetterlagen wie langer Trockenheit vermeidet, und was man tun kann, wenn es trotzdem brennt.

Die IIASA-Forscher kümmern sich um den Kern des Projekts, nämlich die „vorausschauende“ Hotspot-Modellierung. Wissenschafter des Instituts für Waldbau der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien liefern ihnen die lokalen Biomassedaten, Topographien, Hangausrichtungs-Details und vieles mehr über die österreichischen Waldgebiete. „Indem wir diese Aspekte erstmals berücksichtigen, können wir unsere Modelle auf ganz neue Füße stellen“, so Kraxner.

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Grausliche Käfer

Auch der Borkenkäfer setzt dem Wald zu. Der Klimawandel verstärkt durch zwei Mechanismen die Schädlingsproblematik in den Wäldern, erklärt Gernot Hoch, der am Fachinstitut Waldschutz des BFW arbeitet: Einerseits haben die höheren Temperaturen eine förderliche Wirkung auf manche Arten. Zum Beispiel Borkenkäfer-Arten wie der Buckdrucker (Ips typographus) entwickeln sich dadurch schneller und können mehrere Generationen pro Jahr durchlaufen. „Dadurch üben sie einen höheren Befallsdruck aus“, sagt er: „Zweitens bringt der Klimawandel vermehrt Phasen mit erhöhter Trockenheit, so wie wir es heuer wieder gesehen haben.“ Dadurch kommen die Bäume in Stress, was ihre Abwehrfähigkeit gegen Befall herabsetzt.

Land der Berge

Österreichs Berge sind schön, aber nicht ohne Gefahren. In Gebirgsräumen gibt es Prozesse wie zum Beispiel Hochwasser, Lawinenereignisse, Murgänge, Rutschungen, Erdbeben oder zu hohe Schneelast, die (…) das Potenzial bergen, den Menschen zu beeinträchtigen. Margreth Keiler, Geographin am Institut für Geographie der Universität Innsbruck, will nicht von Katastrophen sprechen: „Die Natur kennt keine Katastrophen, nur der Mensch“ (nach Max Frisch). In der Wissenschaft würde man „erst, wenn das gesellschaftliche System [Anm.: bezogen auf Einzelpersonen, Gemeindeebene, Bundesland oder nationaler Ebene] nicht mehr funktionsfähig ist und Hilfe von außen braucht“, von einer Katastrophe sprechen (Details siehe: Berg in Bewegung).

Generell, so Philip Leopold vom Austrian Institute of Technology (AIT), seien „absolute Zahlen der ‚Zunahme‘ von (… )Ereignissen schwierig und liegen nicht gesammelt vor.“ Die Datenlage in Bezug auf Lawinen ist schlecht, weiß zum Beispiel Sven Fuchs vom Institut für Alpine Naturgefahren der Universität für Bodenkultur (BOKU). Im Jahr 2018 befanden sich zumindest 9.164 Gebäude im Bereich von roten und gelben Gefahrenzonen von Lawinen. Jedes Jahr kommen rund fünf Personen in Österreich durch Lawinen ums Leben, spricht Fuchs von sehr geringen Zahlen im Vergleich etwa mit dem Straßenverkehr.

In die Zukunft schauen

Der Mensch mag verständlicherweise Sicherheit. Die erhofft er durch genauere Prognosen zu bekommen (siehe auch: Prognosen sind schwierig – besonders …). Wetterprognosen sind oft harter Kritik ausgesetzt. Die Wissenschaft hat aber große Fortschritte gemacht in den vergangenen Jahren. „Vor zehn bis fünfzehn Jahren konnten wir vorhersagen: Morgen sind in Ostösterreich schwere Gewitter möglich. Jetzt prognostizieren wir: Morgen sind in der Obersteiermark schwere Gewitter möglich. Eine deutlich stärkere regionale Eingrenzung ist auf Jahre hinaus nicht absehbar“, erklärt Christoph Wittmann, der die Entwicklung von Vorhersagemodellen bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) leitet.

Um noch feiner vorherzusagen, brauche es mehr und enger gesetzte Datenpunkte und die dazugehörigen Hochleistungsrechner. Wittmann: „Wir schauen maximal zwei bis drei Tage in die Zukunft. Das ist das, was man mit den aktuellen Hochleistungsrechnern für diese Auflösung schafft und was auch Sinn macht.“

Doch man kann sich auch selbst bereits gut über die Gefahrenlage bezüglich Naturkatastrophen informieren. So lässt sich zum Beispiel auf der digitalen Gefahrenlandkarte HORA (Natural Hazard Overview & Risk Assessment Austria) erkennen, welche Gefahren konkret für das eigene Haus oder Grundstück bestehen. Neben den zahlreichen regionalen Informationsangeboten in den einzelnen Bundesländern bietet die Plattform einen Überblick über acht Naturgefahren und deren erwartete Intensität für jeden beliebigen Standort in Österreich. So soll auch die Eigenvorsorge, was beispielsweise Hochwasser, Erdbeben, Sturm, Hagel und Schnee anbelangt, verbessert werden. Zudem gibt es aktuelle Wetterwarnungen.

Im Bereich der Prognose ist auch das Forschungsgebiet von Caroline Muller, Assistant Professor am Institute of Science and Technology Austria (ISTA), angesiedelt. Mullers Team interessiert sich dabei „besonders für Prozesse, die räumlich und zeitlich zu klein sind, um in den zur Klimavorhersage verwendeten globalen Klimamodellen beschrieben zu werden.“ Dabei geht es auch darum, was sich in den klaren Himmelsregionen zwischen den Wolken abspielt (siehe: Clouds and climate).

Der Mensch macht’s

Geht’s um Naturkatastrophen, geht’s um den Klimawandel, geht’s um den Einfluss des Menschen. „Mittlerweile ist es gewiss, dass die massive Verbrennung von fossilen Energieträgern der maßgebliche Treiber der Klimaerwärmung ist“, erklärt Marc Olefs, Abteilungsleiter Klimaforschung bei der ZAMG (siehe auch: Im Klima menschelt es) und verweist auf den jüngsten IPCC-Bericht. Das Problem sei aber nicht nur der absolute Temperaturanstieg, sondern das Tempo. Eine der schnellsten Erwärmungen der Erdgeschichte war laut Olefs die seit der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren bis heute. In diesem Zeitraum habe sich die mittlere globale Temperatur aus rein natürlichen Umständen um sechs Grad erhöht. Demgegenüber stehe nun die mögliche Erwärmung des Planeten durch anthropogene Faktoren um rund drei Grad innerhalb von 200 Jahren (Anmerkung: von 1900 bis 2100). „Das entspricht ungefähr dem Faktor 25 im Vergleich zu einem der schnellsten bekannten natürlichen Anstiege“, so Olefs.

Hitzewellen und lange Trockenperioden können laut dem Meteorologen mit hoher Sicherheit direkt auf den humanen Einfluss zurückgeführt werden. Bei Starkregenvorfällen und Dürren hingegen gebe es stärkere natürliche Schwankungen von Jahr zu Jahr. Dadurch sei es auch schwieriger, einen langfristigen Trend herauszuarbeiten. „Nichtsdestotrotz wissen wir, dass es einen engen physikalischen Zusammenhang zwischen Erwärmung und stärkerer Verdunstung gibt, was Zunahmen von starken Niederschlägen mit sich bringt“, erläutert Olefs.

Einstellung zur Klimakrise

Credit: APA, Quelle: Global 2000

Zum Handeln verdammt

Der größte Einflussfaktor auf Naturkatastrophen ist also das Klima. Dort müsste auch angesetzt werden, meint die Klimaökonomin Nina Knittel vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz, denn „es gibt Kosten des Nicht-Handelns. Man hört häufig, Klimaschutz sei so teuer. Dabei vergisst man, dass kein Klimaschutz auch etwas kostet und der Klimawandel selbst zu hohen Kosten führt.“ (siehe auch: Wenn nichts tun teuer wird)

Knittel und Gabriel Bachner (ebenfalls Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz) verweisen auf die Studie „Klimapolitik in Österreich: Innovationschance Coronakrise und die Kosten des Nicht-Handelns“ aus dem Jahr 2020, an der sie mitgearbeitet haben: „Demnach machen wetter- und klimabedingte Schäden in Österreich aktuell rund 2 Milliarden Euro an jährlichen Kosten aus. Bis 2030 wird erwartet, dass diese im Bereich von 3 bis 6 Milliarden Euro liegen. 2050 könnten sie bereits bei 6 bis 12 Milliarden Euro liegen. Dazu kommen Ausgaben für Klimawandelanpassungen von jährlich rund 1 Milliarde Euro. Bei einem Szenario mittlerer Erderwärmung wird sich dieser Posten bis 2050 mehr als verdoppeln. Auf der Steuereinnahmenseite wird im Schnitt bis 2050 jährlich von einem Minus von 720 Millionen Euro aufgrund des Klimawandels ausgegangen.“

Schadensfrage

 

Katastrophen kosten viel Geld, das ist klar. Top beim Berechnen derartiger Kosten sind schon aus Eigeninteresse heraus Rückversicherer. Demnach werden die Naturkatastrophenschäden für heuer global vom Rückversicherungsunternehmen Swiss Re auf 35 Mrd. Dollar geschätzt, Munich Re kommt gar auf 64 Mrd. Dollar. Auch Österreich bekommt das zu spüren. So beliefen sich zum Beispiel laut der Hagelversicherung die landwirtschaftlichen Schäden durch Dürren hierzulande in den vergangenen zehn Jahren bereits auf eine Milliarde Euro.

 

Neben den „Sachkosten“ wird auch der Mensch in Mitleidenschaft gezogen. Durchschnittlich rund 50.000 Menschen sterben jährlich in Folge von Naturkatastrophen, hat eine Big Data-Studie des Karlsruhe Institute of Technology gezeigt. Die Arbeit hat aber auch Positives zutage gefördert. Nämlich, dass im Vergleich zur weltweiten Todesrate aller Ursachen die Zahl der Todesfälle durch Naturkatastrophen ziemlich konstant geblieben ist.

Wenn die „höhere Gewalt“ recht hat

 

Trotzdem nehmen Naturkatastrophen oft immense Dimensionen an. So war etwa die diesjährige Flut in Pakistan laut offiziellen Angaben die schlimmste in der Geschichte des Landes, und Pakistan hat schon viele Hochwasser gesehen. Deutlich wird das an den reinen Zahlen: Es waren eine Fläche von der Größe Portugals und rund 14 Prozent (ca. 33 Mio.) der Bevölkerung betroffen.

 

Wird von den Kosten geredet, kommt im gleichen Atemzug „Wer zahlt?“. Rechtlich nicht ganz unknifflig, erklären Erika Wagner, Vorständin des Instituts für Umweltrecht und Leiterin der Abteilung Umweltprivatrecht am Institut für Zivilrecht der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz, und Daniela Ecker, Universitätsassistentin am Institut für Umweltrecht der JKU (siehe auch Wenn die Natur zur Katastrophe wird). Im Kern geht es darum, ob es sich um „höhere Gewalt“ handelt. Sie schreiben: „Es zeigt sich die Tendenz, dass der juristische Begriff der ‚Außergewöhnlichkeit‘ in Zeiten des Klimawandels immer häufiger zu verneinen sein wird. Das wiederum bedeutet, dass der Haftungsausschlussgrund der ‚höheren Gewalt‘ versagt und Geschädigte sich auf die Suche nach Schuldigen begeben. Anders als juristische Laien vielleicht vermeinen führen die zunehmenden klimatologisch bedingten Naturkatastrophen nicht zu zunehmender Haftungsfreiheit, sondern im Gegenteil zu zunehmenden Haftungslagen.“

Das könnte dazu führen, dass der Haftungsausschlussgrund der „höheren Gewalt“ im Zusammenhang mit Klimaschäden immer versagen müsse. „Um Missverständnissen vorzubeugen: Das heißt nicht automatisch, dass es einen Schuldigen gibt. Das bedeutet nur, dass die Suche nach rechtlich Verantwortlichen offen steht“, schreiben die beiden Juristinnen. Zusammenfassend erläutern sie: „In der rechtswissenschaftlichen Forschung wird im Zusammenhang mit dem Klimaschutzrecht derzeit noch nicht breit genug gedacht. Es bedarf einer Intensivierung von Klimaschutzerwägungen und Aspekten der Klimawandelanpassung in sämtlichen Teilbereichen unserer Rechtsordnung.“

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