Zwischen Hoffnungsschimmer und Frustration: Im Vorfeld der Weltklimakonferenz „COP30“ in Brasilien (10. bis 21. November) gehen die Erwartungen an einen erfolgreichen Abschluss der Gespräche weit auseinander. Eines scheint aber klar: Die Bekämpfung eines globalen Phänomens braucht internationale Kooperation.

„Nur wenn alle Staaten zusammenarbeiten, lässt sich der Klimawandel aufhalten“, ist Patrick Abel von der Universität Innsbruck überzeugt. Eine der Aufgaben der multilateralen Klimakonferenzen sei, klimapolitischen „Egoismus“ zu überwinden. Er hält die diesjährige COP30 in Belém für besonders bedeutsam.

Die breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Klimakonferenzen eröffne immer wieder strategische Gelegenheitsfenster, nähre aber die gefährliche Illusion von der Freiwilligkeit der Umsetzung der gemeinsamen Ziele, meint Alina Brad von der Universität Wien in einem Gastbeitrag. Sie hält auch ein geschlossenes Auftreten „gegen Trumps Projekt der Rekarbonisierung“ für notwendig.

Globale Klimadiplomatie sei notwendiger denn je, befindet Karl W. Steininger von der Universität Graz. Denn nur durch die weltweite Zusammenarbeit könne die Erderhitzung bis Ende des Jahrhunderts wieder auf 1,5 Grad Celsius zurückgeführt werden, wie es als Ziel im Pariser Klimaübereinkommen 2015 festgelegt wurde. Er verweist auf eine Vorbildwirkung Europas. Ein Aufzeigen, wie Klimaneutralität mit hohem Wohlstand verbindbar ist, sei fundamental für viele andere Weltregionen.