"Am Beginn jeder Innovation steht eine kreative Idee"
Wachstum ohne Innovation ist besonders in Zeiten verhaltenen Wirtschaftswachstums nicht mehr möglich. Durch den raschen technologischen Fortschritt und die Digitalisierung in allen Branchen erscheint zudem alles was gestern noch neu war morgen bereits veraltet.
Rohstoff für Innovation sind Ideen. Wie finden wir aber die richtigen Ideen aus denen innovative Produkte mit entsprechendem Marktpotenzial entwickelt werden können, um für unsere Kunden Mehrwert zu schaffen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig absichern zu können?
Dass Ideen nicht allein in zentralen Entwicklungsabteilungen zu finden sind ist mittlerweile weitläufig bekannt. In unserer globalisierten Welt braucht es also neue Ansätze zur Ideenfindung um konkurrenzfähig zu bleiben. Ideengeber für neue Produkte agieren oft an Schnittstellen zum Kunden, ob im direkten Kontakt oder auch im Back-office. Oft auch in komplett konträren Unternehmensbereichen und Funktionen die durch einen unvoreingenommenen Zugang eine gänzlich neue Sichtweise zur Problemlösung oder Ideenfindung einbringen. Um neue Denkansätze zu finden können auch unterschiedliche externe Quellen angezapft werden, etwa Kunden oder Lieferanten. Im Open Innovation Ansatz werden Suchanfragen für Ideen an teilweise weltweite Communities gestellt, in denen bis zu mehrere hunderttausend User aus unterschiedlichen Branchen registriert sind um als Ideengeber zu fungieren. Für die besten Ideen gibt es Preisgelder, deren Höhe abhängig von der Komplexität der Fragestellung ist. Mittlerweile gibt es zahlreiche Open-Innovation Plattformen. Die größte österreichische Plattform Neurovation wurde 2007 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, Ideensucher und Ideenbringer über virtuelle Umgebungen und Kreativwerkzeuge zusammenzubringen. Dabei werden Innovations-, Ideen- und Wissensmanagement mit Neurowissenschaften, Usability-Design und modernster IT verknüpft.
Frank Piller, Professor an der Universität Aachen und Open Innovation Experte, führt Studien zur "Open Innovation Readiness" durch. Pillar meint, dass Open Innovation noch an die 10 Jahre brauchen wird, um quer über alle Branchen und Industrien selbstverständlich eingesetzt zu werden. Zu träge, vorsichtig und voreingenommen agieren oft Unternehmen. Das Risiko zu scheitern wird oft höher bewertet als die Möglichkeit eine Jahrhundertchance zu eröffnen.
Bereits 2006 hat der Amerikaner Jeff Howe in seinem Artikel "The Rise of Crowdsourcing" das Phänomen der Aktivierung von Menschenmassen mittels Internettechnologien beschrieben. Die Bündelung und Vernetzung von Wissen kann auch im Unternehmen als Innovationsmotor funktionieren, nicht nur im offenen Web. Die Basis dafür bilden informelle Netzwerke in Organisationen, die über webbasierte Ideenmanagementtools sichtbar gemacht und gefördert werden. Dazu Dr. Reinhard Willfort, Geschäftsführer und Mastermind der ISN - Innovation Service Network und Neurovation GmbH: "Diese Netzwerke sind in allen Unternehmen vorhanden und funktionieren besonders gut in der Ideenentwicklung, weil sie hierarchielos, ohne Druck und lösungsgetrieben agieren und die Wissenselemente unterschiedlicher Menschen vernetzen."
Auch die TÜV AUSTRIA Gruppe hat mit ihrer bisherigen Innovationslogik gebrochen, um in einer Zeit der schnellen internationalen Expansion gepaart mit raschem technologischem Fortschritt die Innovationsfähigkeit marktüberdurchschnittlich zu erhöhen. Unter anderem wird die Zusammenarbeit mit Forschung und Wissenschaft stark erhöht, man sieht sich als Technologie-Wegbegleiter, so Dr. Stefan Haas, Vorstandsvorsitzender der TÜV AUSTRIA Gruppe. Neue Technologien werden aktiv begleitet, denn nur wenn diese sicher, beherrschbar und umweltfreundlich sind, werden sie von Wirtschaft und Gesellschaft akzeptiert. "Wir leiten daraus konsequent Lösungen ab, mit denen wir unsere Kunden bei der nachhaltigen und wirtschaftlichen Erfüllung ihrer Qualitäts- und Sicherheits-anforderungen noch besser unterstützen können. Dadurch schaffen wir Mehrwert für unsere Kunden", meint Haas weiter.
Eine besondere Herausforderung im Innovationsprozess stellt jedoch die breite und global fragmentierte Aufstellung der Unternehmensgruppe dar. In der Vergangenheit haben wir quer durch die Tochterunternehmen Ideenworkshops abgehalten, ein Durchgang hat jedoch so lange gedauert, dass die anschließend stattfindende Vernetzung fallweise bereits überholt war. Die Kundenprioritäten und -anforderungen hatten sich zwischenzeitlich teilweise drastisch verändert. Um dieser Entwicklung nicht nur Herr zu werden, sondern die global verteilte Intelligenz der Unternehmensgruppe als Potenzial zu nutzen, haben wir die Ideenplattform "innovatüv" initiiert. Das ist unser neuer Innovationsturbo, "innovatüv" versetzt uns in die Lage, mit einem Crowd-Sourcing Ansatz die komplette TÜV AUSTRIA Gruppe zu einer Ideen-Community zu vernetzen.
Innovatüv nützt dabei nicht nur die Technologien der Neurovation-Plattform, sondern auch deren Expertise in der Gehirnforschung: Gamification-Elemente werden eingesetzt, also die Integration von spieltypischen Elementen, wodurch eine signifikante Motivationssteigerung der Teilnehmer erreicht wird. Neben der TÜV AUSTRIA Gruppe setzt bisher nur eine überschaubare Anzahl von Unternehmen ähnliche Konzepte um. Doch die Vorreiterrolle zahlt sich aus. Schon der erste Ideenwettbewerb mit innovatüv war ein voller Erfolg. Mehr als die Hälfte aller MitarbeiterInnen der TÜV AUSTRIA Gruppe nahmen aktiv teil, knapp 400 Ideen wurden geposted und zahlreiche Diskussionsgruppen quer über die Kontinente gebildet, in denen die Ideen gemeinsam global weiterentwickelt wurden. Dabei wurden Ideen gesucht um die Abläufe des Unternehmens noch effizienter zu gestalten, der Fokus lag aber auf neuen Produktideen.
Im derzeit laufenden globalen Wettbewerb beschäftigt sich das international ausgerichtete Unternehmen mit dem Scouting von relevanten Trends. Daraus sollen mögliche zukünftige Tätigkeitsfelder und Innovationsschwerpunkte abgeleitet werden.
Die Kunden des TÜV AUSTRIA können sich also auf eine Vielzahl von innovativen Lösungen freuen.