IGGÖ verurteilt Gewalt im Nahen Osten und sensibilisiert Schüler
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) hat nach den Großangriffen militanter Palästinenser auf Israel und pro-palästinensischen Demonstrationen in Wien für ein Ende der Gewalt im Nahen Osten sowie der "Gewaltverherrlichung" auf Österreichs Straßen aufgerufen. Ihr für den islamischen Religionsunterricht zuständiges Schulamt hat nun Hinweise an Lehrerinnen und Lehrer übermittelt, wie mit dem Thema sensibel und verantwortungsbewusst umgegangen werden soll.
Vermittelt werden soll etwa, dass jede Art der Instrumentalisierung von Religion ein Missbrauch mit negativen Folgen sei und dass die Hintergründe des Konfliktes politischer und nicht religiöser Natur seien. Verinnerlichen sollen Schülerinnen und Schüler, dass jeder Mensch Menschenwürde besitzt und menschliches Leben geschützt werden soll. Auch der interreligiöse Dialog und Bemühungen im Bereich der Antidiskriminierung - gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit - sollen thematisiert werden. Ebenso wird ein Fokus auf Medienkompetenz gelegt, die Schülerinnen und Schüler sollen etwa lernen, wie sie sich Hassbotschaften entgegenstellen können und die Problematik des Teilens von Gewaltinhalten erkennen.
Aber nicht nur in den Schulen spricht sich die IGGÖ gegen Gewalt aus: Man verurteile Gewaltexzesse und Menschenrechtsverletzungen auf das Schärfste und rufe auch dazu auf, jegliche Form der Gewaltverherrlichung, die vereinzelt auf den Straßen Österreichs zu beobachten sei, zu unterlassen, teilte sie in einer Aussendung mit. "Die schockierenden Bilder, die uns seit gestern erreichen, versetzen uns in tiefe Bestürzung. Unsere Gebete und Gedanken sind bei den zahlreichen Opfern im Heiligen Land", betonte IGGÖ-Präsident Ümit Vural am Sonntag.
Die Glaubensgemeinschaft könne nachvollziehen, dass die Entwicklungen für einige Mitglieder der arabischen Community wie ein blasser Hoffnungsschimmer wirken können, der Zweck heilige aber nicht die Mittel, sagte eine Sprecherin der Glaubensgemeinschaft hinsichtlich der pro-palästinensischen Kundgebungen in Wien zur APA. Man stehe für Frieden, Toleranz, Gerechtigkeit und Menschenrechte und kämpfe gegen den Missbrauch der Religion.
Die Kärntner Landesregierung verurteilte unterdessen die Ereignisse in Nahost. "Der brutale Terroranschlag" auf israelische Bürgerinnen und Bürger habe die Welt und auch das Land Kärnten zutiefst geschockt, hieß es in einer Erklärung der Landesregierung, die am Montag verabschiedet wurde. "Diese barbarische Tat ist durch nichts zu rechtfertigen und auf das Allerschärfste zu verurteilen. Die Verantwortlichen und Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden." Es gelte die Gewaltspirale zwischen Israel und Palästina endlich zu durchbrechen. Österreich, "in seiner langen Tradition diplomatischer Friedensbemühungen muss dabei seinen solidarischen Beitrag leisten".