Ultrakurze Ionenpulse erzeugt
Ionenpulse mit einer Dauer von deutlich unter 500 Pikosekunden (eine Pikosekunde = ein Millionstel einer Millionstelsekunde) erzeugten jüngst Physiker der Technischen Universität (TU) Wien mittels einer neuen Technik. Das öffnet ein Türchen, z.B. chemische Prozesse auf Materialoberflächen zu beobachten. Ionenpulse verwende man schon lange, um Materialien zu analysieren oder auch Materialoberflächen zu reinigen bzw. gezielt zu verändern, wurde TU-Forscher Richard Wilhelm in einer Aussendung zitiert.
"Normalerweise bekommt man dabei aber immer nur das Endprodukt zu sehen: Man schießt Ionen auf eine Oberfläche und betrachtet dann, wie das Material dadurch verändert wurde. Die große Schwierigkeit war es bisher, so kurze Ionenpulse zu erzeugen, dass man mit ihnen den zeitlichen Verlauf des Einschlags mitverfolgen kann", erklärt Wilhelm. Die Methode, die die Forschenden zur Erzeugung ihrer ultrakurzen Ionenpulse nutzten (die kürzesten Laserpulse der Welt bewegen sich im Attosekunden-Bereich), lässt sich laut TU Wien mit bestehender Elektronenmikroskopie-Technik kombinieren, um künftig ohne großen Aufwand Einblicke in viele verschiedene Aspekte der Physik und Chemie von Oberflächen zu ermöglichen.
Service: Diese Studie erschien im Journal "Physical Review Research": https://doi.org/10.1103/PhysRevResearch.6.L032066