Diese Woche 1.325 positive Corona-Selbsttests an Schulen
In dieser Woche hat es an Schulen bei 1,6 Mio. Corona-Schnelltests 1.325 positive Resultate gegeben. Das teilte das Bildungsministerium der APA mit. In dieser Zahl noch nicht enthalten sind die heute erstmals durchgeführten Freitags-Tests. Ab dieser Woche wird statt zwei- insgesamt dreimal wöchentlich per anterio-nasalem Schnelltest auf eine Covid-19-Infektion untersucht. Insgesamt blieb die Zahl der positiven Tests gegenüber der Vorwoche in etwa gleich, in Wien legte sie zu.
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Neu: Info medizinischer Krisenstabes der Stadt Wien zu falsch-positiven Antigentests (zweiter Absatz)
Unter den 1,1 Mio. Schülern haben 1.015 (Vorwoche: 810) ein positives Schnelltestergebnis erhalten, beim Lehr- und Verwaltungspersonal waren es 310 Personen (Vorwoche: 378). Dabei sind allerdings stets etwa 40 Prozent der positiven anterio-nasalen Antigenschnelltests falsch-positiv, wie es aus dem medizinischen Krisenstab der Stadt Wien auf Nachfrage der APA heißt. Umgekehrt werden aber auch nicht alle Infizierten bei den Selbsttests tatsächlich entdeckt - wie viele das sind, lässt sich aber noch nicht sagen. Derzeit laufen dazu Studien.
Zuletzt wurden in einer Schule in Wien-Favoriten 63 vermutlich falsch-positive Selbsttests (die bisher 39 vorgenommenen PCR-Tests fielen alle negativ aus, Anm.) abgegeben. Zieht man diese Fälle ab, ergibt das österreichweit einen minimalen Zuwachs bei der Zahl positiver Selbsttests im Vergleich zu den vergangenen beiden Wochen. Der Anteil Positiver unter den Getesteten ist mit 0,08 Prozent gleich hoch wie in der Vorwoche.
Regionale Unterschiede
Regional sieht es aber deutlich anders aus: In Wien wurde mit 606 positiven Schnelltests eine deutliche Zunahme verzeichnet (Vorwoche: 345). In allen anderen Bundesländern gab es zum Teil Stagnation bzw. zum Teil sogar deutliche Rückgänge. In Niederösterreich wurden 195 positive Schnelltests verzeichnet (Vorwoche: 212), in Oberösterreich 139 (217), in der Steiermark 134 (122), in Salzburg 100 (90), in Kärnten 53 (84), im Burgenland 49 (41), in Tirol 43 (66) und in Vorarlberg nur mehr sechs (11). Wegen gehäufter Infektionen im Distance Learning sind im Moment 24 der 5.800 Schulen (Vorwoche 15).
Dem Vernehmen nach hat in Wien dabei nicht nur die Zahl der Infektionen im Schulumfeld zugenommen, es sind auch bei Clustern mehr Kinder als früher betroffen, vor allem an den Volksschulen, wo es keinen Schichtbetrieb und im Unterricht am Sitzplatz keine Maskenpflicht gibt. Zurückgeführt wird das auf die Verbreitung der ansteckenderen Virusvarianten, als Reaktion wurden zuletzt die Regelungen für die Unter-Zehnjährigen verschärft: Ab zwei infizierten Kindern werden Kindergartengruppen, Volksschulklassen oder Hortgruppen geschlossen.
Mit dem neuen Testregime am Montag, Mittwoch und Freitag wird unter der Woche damit alle 48 Stunden in der Nase gebohrt. Damit werden an den Schulen wöchentlich rund zwei Millionen Antigen-Selbsttests durchgeführt. "Wir streben einen möglichst sicheren Schulbetrieb an und intensivieren unsere Anstrengungen", so Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP).
Unklar, wie es nach Ostern weiter geht
Nach wie vor unklar ist der Schulbetrieb nach Ostern. Hier soll es am Montag gemeinsam mit anderen Bereichen eine Entscheidung geben. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner meinte im Ö1-Morgenjournal, dass man angesichts der drohenden Überlastung der Intensivstationen nichts ausschließen könne. Allerdings müssten Schulen und Kindergärten das "letzte Mittel sein, das man zum Gegensteuern verwendet".
Der Epidemiologe Gerald Gartlehner würde angesichts der hohen Infektionszahlen eine Verlängerung der Osterferien um eine Woche befürworten. Damit könnte man das Infektionsgeschehen abbremsen, ohne dass zu viel Unterricht verloren ginge. "Wir sehen wirklich, dass es in den Schulen zu vermehrten Infektionen kommt. Das ist wahrscheinlich aufgrund der britischen Variante", so der Experte für Evidenzbasierte Medizin von der Donau-Universität Krems in der ZiB2 am Donnerstagabend. Dass das Infektionsgeschehen an Schulen trotz der geltenden Schutzmaßnahmen - regelmäßige Antigenschnelltests, Schichtbetrieb bei den Über-14-Jährigen, Masken- bzw. FFP2-Maskenpflicht für die Älteren - zunimmt, liegt laut Gartlehner an einer vermutlich nicht optimalen Umsetzung vor Ort.
Simulationsexperte für Öffnung
Anders der Simulationsexperte Niki Popper: Er würde die Schulen nach Ostern öffnen - eben weil dort mit dreimal wöchentlich durchgeführten Tests breite Screenings möglich seien, so Popper zur APA. Das wäre allemal besser, als die Kinder und Jugendlichen ungetestet zu lassen.
Elternvertreter protestieren unterdessen gegen einen möglichen Unterrichtsentfall nach Ostern. Sollte dies tatsächlich umgesetzt werden, müsse stattdessen an den Schulen an allen Wochentagen Lernunterstützung und Betreuung angeboten werden, hieß es in einer Aussendung des Dachverbands der Elternverbände an den Pflichtschulen. Lehrer wiederum müssten die ausgefallenen Stunden dann im August in einer für die Schüler freiwilligen Sommerschule "nachunterrichten".
Die FPÖ fordert ganz normalen Unterricht nach Ostern - ohne Masken und Testpflicht. "Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem nur mehr eine Rückkehr zur Normalität noch größere Kollateralschäden verhindern kann", so Bildungssprecher Hermann Brückl in einer Aussendung.