Lausanner Forscher entdecken wichtige Schlaffunktion im Hirn
Stress wirkt sich negativ auf die Schlafqualität aus. Schweizer Forscher haben in diesem Kontext eine Funktion des "Locus coeruleus" im Gehirn entdeckt. Diese Hirnregion erleichtert den Übergang zwischen verschiedenen Schlafzuständen. Gleichzeitig halte diese Region eine unbewusste Wachsamkeit gegenüber der Außenwelt aufrecht. Stress störe diese Funktionen und wirke sich negativ auf die Schlafqualität aus, teilte die Universität Lausanne (Unil) am Montag mit.
Eine Studie der Unil zeige zum ersten Mal anhand von Mäusen, dass der Locus coeruleus (LC), eine Hirnstammregion, an der Organisation des Schlafs beteiligt sei. Die Studie stand unter der Leitung von Professorin Anita Lüthi, Forscherin am Departement für grundlegende Neurowissenschaften der Fakultät für Biologie und Medizin.
Der LC war bisher als Hauptregulator der Reaktionsfähigkeit auf herausfordernde Situationen im Wachzustand bekannt, nicht aber im Schlaf, wie es in der Mitteilung hieß. Die von Lüthi durchgeführte und in "Nature Neuroscience" veröffentlichte Studie zeige nun, dass der LC bestimme, wann der Übergang zwischen den Schlafzuständen möglich sei. Dies sei ein neues Strukturelement des Schlafs und funktioniere ähnlich wie eine Uhr.
Wächter der Schlafphasen
Der Schlaf von Säugetieren bestehe aus Zyklen zwischen zwei Zuständen: dem Non-REM-Schlaf (Non-REM-Schlaf) und dem REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). Die Regeln, die diese Zyklen steuern, würden jedoch noch immer nicht gut verstanden.
Die Neurowissenschaftler identifizierten den LC als Wächter dieser Übergänge. Er steuere genau, wann der Wechsel vom NREM- zum REM-Schlaf erfolgen könne, besonders in Momenten, in denen seine Aktivität gering sei. Eine typische Nacht wechsle auf koordinierte Weise zwischen NREM- und REM-Zuständen, wodurch Körper und Geist sich ausruhen und erholen können.
Darüber hinaus entdeckte das Team, dass Erlebnisse während des Tages, insbesondere Stress, die Aktivität des LC während des Schlafs stören. Dies führe zu einem unorganisierten Schlafzyklus und zu häufigem Aufwachen. Diese Entdeckungen liefere wichtige Erkenntnisse für ein besseres Verständnis von Schlafstörungen und könne zu verbesserten Behandlungen führen.