LBG fördert partnerschaftliche Projekte zur nachhaltigen Entwicklung
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) bemüht sich seit einigen Jahren unter dem Stichwort "Open Innovation" darum, die Zivilgesellschaft in den Forschungsprozess einzubinden. Mit dem neu gegründeten "Action for Sustainable Future (ASF) hub" dreht sie nun diesen Ansatz um, und fördert partnerschaftliche Projekte von Bürgern im Bereich nachhaltige Entwicklung, die Forscher oder Künstler einbinden, um ihre Anliegen umzusetzen, so ASF-Koordinatorin Dorothea Born.
"Ziel des ASF hub ist es, die nachhaltige Transformation der Gesellschaft voranzutreiben, indem wir partnerschaftliche Projekte an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft ermöglichen und unterstützen", erklärte Born bei einer Pressekonferenz. Dazu kooperiert die LBG mit der Universität für angewandte Kunst Wien.
Sechs Projekte werden ausgewählt
In einem zweistufigen Verfahren wurden nun sechs Projekte ausgewählt, die sich aus einer breiten Perspektive mit nachhaltiger Entwicklung beschäftigen, sich durch einen partizipativen Ansatz auszeichnen und großteils von zivilgesellschaftlichen Akteuren ins Leben gerufen wurden. Kriterien für die Auswahl seien ein inhaltlicher Fokus auf Nachhaltigkeit, die aktive Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern, Diversität sowie eine längerfristige gesellschaftliche Wirkung gewesen, so Born.
Im Projekt "Human Rights Space" sollen Kinder und Jugendliche einen barrierefreien Ort bekommen, an dem sie sich mit Menschenrechten auseinandersetzen können. Das Projekt "Machs Auf!" will Makerspaces und Repairshops für Gehörlose zugänglich machen. Im Projekt "The Wormhotel" sollen mobile Kompostiersysteme an verschiedenen Orten in Wien aufgestellt und von mehreren Haushalten genutzt werden können.
Im Projekt "Die Wiener Sukzession" soll an drei Pilotstandorten in partizipativ-künstlerischen Prozessen Beton aufgerissen werden, um Potenziale der Flächenentsiegelung offensichtlich zu machen. Der "Zukunftsrat Verkehr" will in einem Bürgerrat ein nachhaltiges Verkehrskonzept für die Ostregion entwickeln. Und im Projekt "Refiction Radio" soll Radio als sozialer Ort der Begegnung genutzt werden, um Menschen auf und nach der Flucht zu Wort kommen zu lassen.
Förderungen von 75.000 bis 100.000 Euro
Drei Projekte werden von der LBG bis 2023 mit jeweils 100.000 Euro gefördert, drei Projekte erhalten jeweils 75.000 Euro. Zudem werden die Vorhaben vom ASF hub begleitet und inhaltlich unterstützt, etwa von Experten von Amnesty International, der Universität für Bodenkultur Wien oder der Technischen Universität (TU) Wien. "Wir versuchen so, Partizipation neu zu denken, bedarfsbezogen Expertise von Künstlerinnen und Künstlerin und Wissenschafterinnen und Wissenschaftern zur Verfügung zu stellen und so die Qualität der forschungsgeleiteten Praxis sicherzustellen", sagte Born.
Service: Die Projekte werden in einer öffentlichen Veranstaltung am 18. Mai in der Kassenhalle der ehemaligen Postsparkasse in Wien-Innere Stadt vorgestellt. Internet: www.asf.uni-ak.ac.at