Neue Volksschullehrer-Ausbildung und ÖH-Wahl steht an
Volksschullehrer sollen ab Herbst 2025 wieder eine praxisnähere Ausbildung bekommen. Angekündigt sind u.a. mehr Vorbereitung auf Elternarbeit, den Umgang mit Gewalt und mehr Praxis. Die neuen Studienpläne werden gerade ausgearbeitet. Im Mai stehen außerdem wieder die alle zwei Jahre stattfindende Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) an.
In die neuen Lehrpläne für die angehenden Volksschullehrkräfte muss jede Pädagogische Hochschule (PH) erstmals verpflichtend bildungspolitische Schwerpunkte wie Demokratiebildung, Inklusion und Diversität oder Digitalisierung aufnehmen. Künftig besteht das Studium außerdem aus drei Jahren Bachelor- und zwei Jahren Masterstudium (bisher 4 Jahre Bachelor und ein Jahr Master). Die Lehrerausbildung für die Sekundarstufe (v.a. Mittelschule, AHS, BMHS) wird erst 2026/27 auf diese neue Struktur umgestellt, sie wird damit um ein Jahr verkürzt.
Schutzbestimmungen gegen Ausbrennen von Junglehrern
Damit für Bachelorabsolventen, die schon im Klassenzimmer stehen, Studium und Unterricht künftig besser vereinbar sind, müssen die Schulleitungen ab Herbst außerdem bei der Diensteinteilung Rücksicht auf die Lehrveranstaltungen der Studierenden nehmen. Wer während des Masterstudiums schon unterrichtet, darf zum Schutz vor Überlastung außerdem grundsätzlich nur noch maximal eine halbe Unterrichtsverpflichtung bekommen und nicht als Klassenvorstand eingesetzt werden. Ausnahme: Man stimmt mehr Stunden bzw. dem Einsatz als Klassenvorstand zu oder kann nicht den verlangten Studienfortschritt nachweisen. Fachfremder Unterricht und Dauermehrdienstleistungen sind ebenfalls tabu, als Klassenlehrerin und Klassenlehrer an Volksschulen dürfen die Lehramtsstudierenden allerdings weiterhin eingesetzt werden.
Die jüngste Dienstrechtsnovelle soll auch sicherstellen, dass der Bachelor in Zeiten des Lehrermangels nicht der neue Regelabschluss wird: Junglehrer, die ab Herbst an Schulen zu arbeiten beginnen, können künftig erst in eine höhere Gehaltsstufe vorrücken, wenn sie wie vorgeschrieben innerhalb von acht Jahren ihr Masterstudium erfolgreich abschließen.
Studierendenparlament wird neu gewählt
Mit dem im Oktober startenden Studienjahr 2025/26 werden an den Universitäten erstmals auch bei Masterstudien in deutscher Sprache Aufnahmeverfahren möglich, wenn sie am jeweiligen Standort überlaufen sind. Bisher konnten die Unis den Zugang nur bei englischsprachigen Angeboten beschränken. Will eine Uni in einem bestimmten Fach die neuen Zugangsbeschränkungen einführen, muss sie dafür mit dem Bildungsministerium in ihrer für drei Jahre gültigen Leistungsvereinbarung genaue Kriterien (etwa zu wenig Raum oder Personal) definieren. Für die Jahre 2025 bis 2027 hat allerdings nur die Wirtschaftsuni (WU) die neue Option genutzt, und zwar im deutschsprachigen Masterstudium Management.
Bereits im Frühjahr, voraussichtlich vom 13. bis 15. Mai, können die Studierenden ihre Vertretung bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) neu bestimmen. Derzeit hat den Vorsitz in der Bundesvertretung eine linke Koalition aus Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ), Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) und Kommunistischem StudentInnenverband - Linke Liste (KSV-Lili). Beim Urnengang 2023 lag die Wahlbeteiligung bei 21,2 Prozent.