UNESCO fordert zum Schutz der Weltmeere mehr Geld für Forschung
Die UNESCO hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, angesichts der zunehmend durch die Erderwärmung und Verschmutzung bedrohten Weltmeere mehr auf wissenschaftliche Forschung zu setzen. Es sei schon viel für die Ozeane getan worden, sagte die Generalsekretärin der UNO-Wissenschaftsorganisation, Audrey Azoulay, in Barcelona. Es könne aber "noch viel erreicht werden". "Dafür müssen wir weiterhin in die Wissenschaft investieren", fuhr sie fort.
"Der Ozean erstickt (...) und wir überschreiten jeden Tag sehr negative Rekorde" bei den Temperaturen, mahnte Azoulay bei einer internationalen Konferenz in der katalanischen Metropole. Noch bis Freitag findet in Barcelona die Konferenz der sogenannten Ozeandekade statt. Die Vereinten Nationen hatten die Jahre 2021 bis 2030 zur Internationalen Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung ausgerufen. Bei der von der UNESCO unterstützten UNO-Initiative beraten rund 1.500 Wissenschafter und Vertreter von Staaten und Organisationen über die Möglichkeiten, die wissenschaftliche Forschung voranzubringen, um den Bedrohungen für die Ozeane etwa durch die Erderwärmung und die Verschmutzung durch Plastikmüll entgegenzuwirken.
Meere so warm wie nie zuvor
Nach Angaben des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus sind die Weltmeere so warm wie nie zuvor. Laut am Dienstag veröffentlichten Daten erreichten die Ozeantemperaturen an der Oberfläche im März einen neuen Wärmerekord von 21,07 Grad. Laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) waren Ende 2023 mehr als 90 Prozent der Weltmeere zu irgendeinem Zeitpunkt des Jahres von Hitzewellen betroffen gewesen. Diese Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen im Meer führt zu tiefgreifenden negativen Auswirkungen auf die maritimen Ökosysteme und Korallenriffe.