Ehemaliger TU-Wien-Rektor Fritz Paschke 93-jährig gestorben
Der ehemalige Rektor der Technischen Universität (TU) Wien, Fritz Paschke, ist vergangenen Dienstag (29.3.) 93-jährig in Wien verstorben, teilte die TU am Dienstag mit. Der Elektrotechniker, der schon früh die Bedeutung der Halbleiterforschung und Mikroelektronik in Österreich bewusst gemacht hat und 1979 an der Gründung eines Bauelementewerks und Entwicklungszentrums von Siemens in Villach - heute Infineon - mitgewirkt hat, war von 1972 bis 1975 Rektor der TU.
Geboren am 2. März 1929 in Gösting bei Graz, studierte Paschke an den damaligen Technischen Hochschulen Graz und Wien Elektrotechnik und Nachrichtentechnik und wurde 1955 promoviert. Nach Stationen in den USA und bei Siemens in München wurde er 1965 zum Ordinarius für Allgemeine Elektrotechnik an die TU Wien berufen, wo er viele Jahre lang Vorstand des Instituts für Allgemeine Elektrotechnik und Elektronik bzw. dessen Nachfolgeinstituten war. In seine Amtszeit als Rektor fielen u.a. die Fertigstellung des neuen Elektrotechnischen Instituts in der Gußhausstraße sowie Ankauf und Adaptierung des ehemaligen Hotels Goldenes Lamm in der Resselgasse als Institutsgebäude. 1997 emeritierte Paschke, blieb aber noch lange wissenschaftlich aktiv.
Paschke war von 1974 bis 1982 Vizepräsident des Wissenschaftsfonds FWF, seit 1977 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und 1985 maßgeblich an der Gründung der Gesellschaft für Mikroelektronik beteiligt. Auch als Unternehmer war der Wissenschafter erfolgreich. So gründete er 1989 mit Josef Taus, Manfred Leeb und Theobald Ettel die Management Trust Holding (MTH), deren Aufsichtsratsvorsitzender er bis 2021 war. Paschke hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u.a. das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1977).