"Gebäude der Zukunft in der Smart City Wien"
Ausreichender, qualitätsvoller und leistbarer Wohn- und Arbeitsraum für alle Bürgerinnen und Bürger ist einer der Eckpfeiler für die Lebensqualität in einer Stadt. Wien kann hier auf eine lange Tradition zurück blicken. Die Bauten des „Roten Wien“ der Zwischenkriegszeit sind etwa internationale Vorbilder für Wohnungen, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Die Lebenssituation der Menschen in Wien hat sich geändert, doch der Anspruch bleibt.
Die Stadt Wien steht nun vor spannenden Herausforderungen. Die Bevölkerung der Bundeshauptstadt wächst sehr dynamisch. Welche Art von Stadt, welche Art von öffentlichem Raum, aber insbesondere welche Art von Gebäuden wird in der Smart City Wien entwickelt?
Mit Hilfe der „Initiative Smart City Wien“ wird Wien die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts offensiv für einen Innovationsschub nützen. „Smart City Wien“ bedeutet konsequente und kontinuierliche Modernisierung der Stadt, um den Energieverbrauch und die Emissionen signifikant zu senken ohne Lebensqualität, Komfort oder Mobilität zu reduzieren.
Um den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern ihrer Lebenssituation entsprechenden Wohnraum bieten zu können, bedarf es intelligenter Lösungen. Der Altbestand an Wohnungen muss weiterhin behutsam modernisiert, neuer Wohnraum mit Weitblick erschlossen werden. Neben der Frage angepasster Größen und zweckmäßiger Zuschnitte stellt sich aber auch die Frage der Energieeffizienz sowohl bezogen auf den Stadtteil, aber auch auf das Gebäude selbst.
Smart im Sinne der Wiener Smart City Initiative ist dabei was effizient, einfach und qualitativ hochwertig ist. Insofern sind einmal ganz grundsätzlich verdichtete Bauformen, die optimal im öffentlichen Verkehr erschlossen werden können, etwa frei stehenden Einfamilienhäusern vorzuziehen. Urbane, durchmischte Strukturen sind somit jedenfalls smarter als monofunktionale Quartiere, die nur zum Schlafen oder Arbeiten aufgesucht werden.
Bei smarten Gebäuden wird ein Optimum statt eines Maximums angestrebt. Es geht etwa nicht um maximale Kabellänge oder Sensoranzahl im Haus. Es macht wenig Sinn, wenn ein Gebäude zwar rechnerisch Passivhausqualität aufweist, aber die Steuerungstechnologie oder Bedienungsmängel zu real erheblich höheren Energieverbräuchen führen, als eine optimierte einfachere Ausführung.
Umgekehrt ist es durchaus eine wünschenswerte Zukunftsvision, dass in einer Wohnung dank smarter Steuerung nur mehr jene Geräte Energie verbrauchen, die auch tatsächlich benötigt werden. Weiters ist der Trend zu dezentraleren Strukturen der Energieversorgung mittels erneuerbarer Energieträger zu verstärken. Das verändert die Gebäude von reinen Konsumenten nun auch zu Energieproduzenten.
Sie sehen, das ist kein Feld für ganz einfache Lösungen. Deshalb ist die Initiative Smart City Wien auch partnerschaftlich aufgebaut. Die Stadt kooperiert mit Planerinnen und Planern, der Wirtschaft und der Forschung, um technisch, sozial und ökonomisch optimale Lösungen zu entwickeln.
Dazu werden sogenannte "Living Labs" etwa in Seestadt Aspern oder in Liesing initiiert, um ganz bewusst Dinge erproben, Wirkungen beobachten und auch über einen längeren Zeitraum mit den Nutzerinnen und Nutzern die Effekte analysieren zu können.
Intelligente Städte müssen vor allem in den Bereichen Stadtentwicklung, Mobilität und Energieversorgung neue, innovative Wege gehen und sich kontinuierlich modernisieren. Eine besondere Rolle nimmt dabei die Stadtplanung ein, denn durch sie wird der Rahmen definiert, innerhalb dessen sich eine Stadt entwickelt. Derzeit arbeitet die Stadt Wien am neuen Stadtentwicklungsplan, in dem das Thema "Smart City" ein fixer Bestandteil sein wird. Der Stadtentwicklungsplan ist ein langfristiges Planungsinstrument, das zehn Jahre und noch weiter vorausblickt, um zu gewährleisten, dass Wien eine Stadt mit hoher Lebensqualität ist und bleibt.
Smart City Wien steht für die "intelligente Stadt" in der innovative Lösungen den Weg in eine lebenswerte Zukunft weisen.