Forschungsziel "Haus der Zukunft"
Über viele Jahre wurden im Rahmen des von der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) im Auftrag des Infrastrukturministeriums (BMVIT) betreuten Forschungsprogramms "Haus der Zukunft" Grundlagen und Komponenten von innovativen Gebäuden entwickelt. Aktuell läuft die vierte Ausschreibung des Nachfolgeprogramms "Haus der Zukunft Plus" mit dem Ziel, "jene technologischen Voraussetzungen zu schaffen, die die Herstellung von Gebäuden ermöglichen, die nicht Energie verbrauchen, sondern Energie erzeugen".
Einige der Erfolgsgeschichten und Leitprojekte, die das 1999 gegründete "Haus der Zukunft" und 2008 um ein "Plus" erweiterte Programm lassen sich unter anderem in einer Publikation nachlesen, die Demonstrationsgebäude aus dem vergangenen Herbst präsentiert. "Schöne Beispiele innovativer Gebäude im Neubau sind aus meiner Sicht das Plus-Energieverbund Reininghaus Süd in Graz, der LifeCycle Tower von Cree in Dornbirn sowie das aspern IQ und die ENERGYbase der Wirtschaftsagentur in Wien", erklärte Claudia Dankl von der ÖGUT auf Anfrage von APA-Science.
Zentral für das Förderprogramm sei natürlich die Gebäudesanierung, betont Dankl. Diesbezügliche Leitprojekte im Rahmen von Haus der Zukunft Plus seien etwa die "Plus-Energie-Sanierung" eines Gebäudes der Technischen Universität (TU) Wien am Getreidemarkt sowie eines Wohngebäudes aus den 1960er Jahren in Kapfenberg. Weiters wurden Machbarkeitsstudien (Gründerzeit mit Zukunft) und Demonstrationsobjekte zur Sanierung von Gründerzeitgebäuden in Wien erstellt.
Die Neubauprojekte seien bis auf das Projekt in Graz-Reininghaus fertiggestellt, die Sanierungen großteils noch in Bau, so Dankl. Aktuell erst startende Projekte der vierten Ausschreibung sind im Tagungsband zu einem Vernetzungsworkshop beschrieben. Darunter befinden sich etwa eine "Passivhaussanierung mit fassadenintegrierten Photovoltaik‐Modulen zur gleichstrombasierten Warmwasservorerwärmung" in Graz; eine "multifunktionale Fassade (MaFa) mit integrierter Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Passivhausfenstern und Photovoltaik für die smarte Eigenversorgung als vorgefertigter Baustein für die Gebäuderenovierung" in Wien und ein Plus‐Energie‐Gebäude mit einem adaptiven Fassadensystem.
"Smart Cites Demo"
Ähnliche Ziele - wenn auch, wie der Name sagt, im größeren Smart City-Kontext - verfolgt der seit September laufende vierte Call der 2010 ins Leben gerufenen Smart-Cities-Initiative des Klima- und Energiefonds ("Smart Cites Demo"). Seit Beginn der Initiative standen rund 25 Millionen Euro zur Verfügung, der diesjährige Call ist mit 8,5 Mio. Euro ausgestattet. Bisher entwickelten laut den Angaben insgesamt 21 Städte und urbane Regionen aus allen Bundesländern Lösungen für nachhaltigen Wohn- und Lebenskomfort und realisieren teilweise transnationale Demoprojekte.
Während das Programm "Smart Cities Demo" den Fokus auf die Unterstützung für umfassende städtische Demonstrations- und Umsetzungsprojekte legt, strebe das neue mit 9,8 Mio. Euro dotierte Forschungs- und Technologieprogramm "Stadt der Zukunft" aufbauend auf den Ergebnissen aus dem Vorläuferprogramm "Haus der Zukunft" die Beforschung und Entwicklung von neuen Technologien, technologischen (Teil)Systemen und urbanen Dienstleistungen für die Stadt der Zukunft an, heißt es in der Beschreibung des Programms. Einreichungen für den laufenden Call mit den Themenschwerpunkten "Systemdesign und urbane Services", "Gebaute Infrastruktur" und "Technologien für urbane Energiesysteme" sind noch bis 30. Jänner 2014 möglich.
Service: Aktuelle Berichte über den "Innovationsmotor Stadt" gibt es in der Broschüre "energy innovation austria".