Netzbetreiber: Heimische Wasserstoff-Strategie unklar
Bei der österreichischen Wasserstoffstrategie ist noch vieles unklar, kritisiert die Interessenvereinigung Forum Versorgungssicherheit. "Wir brauchen klare Rahmenbedingungen, denn die Zeit drängt, wenn wir bis 2030 die Ziele erreichen wollen", so der Geschäftsführer von Linz Netz, Johannes Zimmerberger. Er verweist darauf, dass laut Wasserstoffstrategie bis 2030 Elektrolyse-Kapazitäten von 1 Gigawatt aufgebaut werden sollen.
Zimmerberger rechnete am Donnerstag in einer Aussendung vor: "Noch 2022 deckte Wasserstoff weniger als zwei Prozent des EU-weiten Energieverbrauchs ab und wurde überdies fast zur Gänze aus fossilem Erdgas gewonnen. Bis 2030 sollen jedoch jährlich zehn Millionen Tonnen an erneuerbarem, klimaneutralem Wasserstoff produziert werden, was immerhin 14 Prozent des Strombedarfs aller EU-Staaten entspricht. Dazu ist unter anderem eine Elektrolysekapazität von mindestens 40 Gigawatt erforderlich."
Gesetzliche Rahmenbedingungen sollen Österreichs Rückfall verhindern
Damit Österreich hier im Ausbau nicht zurückfalle, müssten die nötigen gesetzlichen Rahmenbedingungen rasch geschaffen werden. "Da geht es vordringlich einmal um das Gaswirtschaftsgesetz (GWG). Es muss um die gesamte Wasserstoff-Materie ergänzt werden", fordert Zimmerberger.
Und er bringt die Idee staatlicher Garantien für Investitionen in Wasserstoffnetze ins Spiel. Ein wichtiger Hebel zur Beschleunigung des Wasserstoff-Ausbaus könnten weiters die Investitionszuschüsse sein, die im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) vorgesehen seien. "Allerdings sind die Bedingungen dafür zu eng gefasst", kritisiert Zimmerberger.
Das Forum Versorgungssicherheit ist die gemeinsame Plattform von Wiener Netze, Netz Niederösterreich, Netz Burgenland, Linz Netz und Netz Oberösterreich. Sprecherin ist die ehemalige Siemens-Topmanagerin Brigitte Ederer.