Großbritannien sichert sich Milliarden-KI-Investition von Microsoft
Die britische Regierung erhofft sich von der Milliarden-Investition des US-Softwarekonzerns Microsoft einen Wachstumsschub im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). "Die heutige Ankündigung ist ein Wendepunkt für die Zukunft der KI-Infrastruktur und ihrer Entwicklung in Großbritannien", sagte der britische Premierminister Rishi Sunak.
Microsoft will in den nächsten drei Jahren 2,5 Milliarden Pfund (knapp 3 Mrd. Euro) in das Land pumpen - das wäre seine größte Einzelinvestition im Königreich. Dies wird Sunak zufolge die Zahl der Rechenzentren von Microsoft in Großbritannien mehr als verdoppeln. Im Rahmen der Vereinbarung wird Microsoft mehr als 20.000 der fortschrittlichsten Grafikprozessoren nach Großbritannien bringen und den dortigen Mitarbeitern eine KI-Ausbildung anbieten.
Eine eigenständig agierende künstliche "Superintelligenz" ist laut Einschätzung von Microsoft indes noch weit von der Realität entfernt. "Es ist absolut unwahrscheinlich, dass wir in den kommenden zwölf Monaten eine sogenannte AGI sehen werden, bei der Computer leistungsfähiger sind als Menschen", sagte Brad Smith, Präsident des Software-Konzerns, am Donnerstag. "Das wird noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern." Allerdings müsse man sich bereits jetzt Gedanken über die Sicherheit dieser Technologie machen.
Der nächste Schritt: AGI
AGI steht für "Artificial General Intelligence" ("Künstliche Allgemeine Intelligenz"). Anders als bisherige KI wie ChatGPT der Microsoft-Beteiligung OpenAI können diese Programme auch komplexe Aufgaben ohne menschliche Eingriffe erledigen. Kritiker befürchten, dass eine AGI Kriege anzetteln oder für den Menschen tödliche Viren entwickeln und in Umlauf bringen könnte.
Die Diskussion um den Zeitpunkt der "Technologischen Singularität", an dem künstliche Intelligenz die menschliche übertrifft, hatte durch die Wirren um den Kurzzeit-Rauswurf des OpenAI-Chefs Sam Altman neue Nahrung erhalten. Möglicherweise spielten Querelen im Umgang mit einem Durchbruch in der KI-Forschung eine Rolle in der Affäre. Insidern zufolge hatten die Entwickler des Projekts "Q*" (sprich: Q-Star) den Verwaltungsrat von OpenAI vor den potenziell menschheitsgefährdenden Folgen einer vorschnellen Veröffentlichung des Programms gewarnt. Aus Sicht des Microsoft-Präsidenten Smith spielte das Thema Superintelligenz bei Altmans Rauswurf keine Rolle. Es habe zwar Meinungsverschiedenheiten mit dem Verwaltungsrat gegeben, allerdings nicht in fundamentalen Fragen wie dieser.
Gesetzgeber hinken nach
Weltweit ringen Gesetzgeber um eine angemessene KI-Regulierung. Bei einem KI-Gipfel Anfang November hatten sich mehrere Staaten zur Zusammenarbeit bei diesem Thema verpflichtet. "Was wir wirklich brauchen, sind Sicherheitsnetze", sagte Smith weiter. "So wie es Notbremsen in Aufzügen oder Stromkreisunterbrecher gibt, sollte es auch in KI-Systemen, die kritische Infrastrukturen steuern, solche Sicherungen geben, damit sie immer unter menschlicher Kontrolle bleiben."
Der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) kann Österreich bis 2035 rund 7 Mrd. Euro mehr Wertschöpfung bringen, hieß es zuletzt von der Bundesregierung. Es gebe aber Herausforderungen. Daher soll eine KI-Kennzeichnungspflicht eingeführt werden. Zudem sollen 100 Schulen in Österreich in den nächsten zwei Schuljahren zu Pilotschulen in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) werden, die eigens ein Projektbudget erhalten. Grundsätzlich nach wie vor verboten ist der Einsatz von KI-Programmen wie ChatGPT, wenn damit Leistungen vorgetäuscht werden.