"Wir denken gegen den Strich"
Mein Interesse an Silicon Austria Labs galt der Idee, mit Studenten und jungen Forschern zusammenzuarbeiten und die Entstehung von neuem Wissen zu beobachten, das in den folgenden Jahren der Gesellschaft dienen könnte. Bei SAL arbeiten wir an der vordersten Front der neuen technologischen Entwicklung. Gleichzeitig verstärken wir das europäische und das globale Netzwerk von Wissenschaft und Wirtschaft in elektronikbasierten Systemen. Mit SALs Position im Zentrum des sich entwickelnden elektronischen Ökosystems und als Brücke zwischen der akademischen Welt und der Industrie, haben wir die Möglichkeit, in ein und derselben Organisation an verschiedenen Arten von Projekten zu arbeiten.
Alle Projekte tragen die gleiche Handschrift - unser Ziel, die aktuellen technologischen Lösungen über den derzeitig modernen Stand hinaus zu treiben und Ideen mit wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Einfluss voranzubringen. Das ist unsere Verpflichtung als teil-staatlich geförderte Forschungsorganisation.
Um ein Ganzes zu kreieren, das größer ist als die Summe seiner Teile, arbeiten wir an Projekten, welche Teams und Forschungsgebiete über SAL-Standorte und das angrenzende Ökosystem verbinden. Eines der Beispiele ist das kooperative Projekt Anagen (Analog Generators), wo eine neue elektronische Schaltungs-Entwurfsmethodik (SAL RF Systems Division) mit maschinellem Lernen (SAL Embedded Systems Division) erweitert wird. Das Forschungspotenzial von SAL - das entstehende, benutzerdefinierte und disruptive Methodologien in Richtung Innovation verbindet - ist genau das, was SAL besonders macht.
Die Diversität, sowohl im Forschungshintergrund, also auch in der Geschlechtergleichstellung und den Herkunftsländern, ist ebenfalls eine der Glanzleistungen von SAL. Die RF Systems Gruppe in Linz hat elf Mitglieder aus diversen Lehrrichtungen und Teilen der Welt: 27 Prozent sind Frauen, 36 Prozent sind aus Österreich. Innerhalb von SAL haben wir ein diverses Team, dessen verschiedene fachliche Vorkenntnisse als Schlüsselressource zunutze gemacht werden.
Als Mitglied der SAL Familie ermöglicht das RF System Division Team in Linz eine Entwicklungsumgebung und arbeitet gleichzeitig an anspruchsvollen Forschungsthemen. Währenddessen kreieren wir fundiertes Wissen über hochmoderne CMOS Technologien und ihr Potenzial für 6G-Anwendungen.
Unsere Forschung reicht von der Einführung eines Paradigmenwechsels in der Analog/Mixed Signal Schaltungsdesign-Methodik, implementiert innerhalb kooperativer Projekte in Zusammenarbeit mit Infineon, bis zu 6G Empfänger (blocks) Design - mit den internen SAL Projekten mit Fokus auf Zukunftsanwendbarkeit. Darüber hinaus vertiefen wir uns mit führenden Industrieunternehmen in anwendungsorientierte Forschungsprojekte wie mmWave - Luftprüfungen und aktives Metamaterial für Antennen- und Sensoranwendungen.
Als kleines Team mit einer komplexen Design-Umgebung, welches während unseres eigenen Wachstums graduell gebaut und verändert wird, denken wir gegen den Strich, interagieren intensiv, und lernen schnell von unseren gegenseitigen Erfahrungen. Jeden Tag entwickeln wir uns weiter.
Als ein ambitioniertes, 17-Monate-junges Unternehmen ist SAL auch mit Herausforderungen konfrontiert. In Situationen, wo schnelles Wachstum vonnöten ist, wird positive Unternehmenskultur in den Prozess der Expandierung implementiert. Als marktorientiertes Forschungszentrum gibt es wirtschaftlichen Druck, Resultate zu liefern, um die Initialinvestition rechtfertigen zu können. Die Initialförderung ist bis 2023 gesichert - bis dahin muss SAL nachhaltig werden. Es braucht Zeit, um SALs einzigartige Expertise durch interne Projekte und Kooperationen mit der Industrie und der akademischen Welt aufzubauen. Außerdem ist SALs Wachstumsprozess einzigartig - nicht jede Situation kann vorweggenommen werden und rechtzeitig effizient gehandhabt werden. Die ganze Welt befindet sich in einer globalen Rezession, und viele Unternehmen werden davon beeinträchtigt sein. Da SALs Nachhaltigkeit von Förderungen von Auftragsarbeit abhängig ist, könnte auch unser Wachstum negativ beeinflusst sein. In diesen schwierigen Zeiten blicken wir Herausforderungen mit Beharrlichkeit entgegen, um aus der Forschung von heute die Technologie von morgen machen zu können.