"Scheinwerfer auf die Cluster"
Österreich wurde vor kurzem zum Mittelpunkt der europäischen Clusterpolitik. Vom 18-20. April fand in Wien die Europäische Cluster Konferenz 2012 statt, an der mehr als 350 VertreterInnen aus 41 Ländern teilgenommen haben. Dabei wurde der Scheinwerfer auf die Cluster als wichtige wirtschafts- und innovationspolitische Instrumente gerichtet, die auch in Österreich seit langem eine maßgebliche Bedeutung für die Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen, insbesondere kleiner und mittlerer Betriebe, einnehmen. Ich gratuliere den österreichischen und europäischen VeranstalterInnen und damit den österreichischen Clusterorganisationen sowie deren europäischen Partnern, dass sie in Zusammenarbeit mit der europäischen Kommission diese Konferenz mit großem Erfolg durchgeführt haben.
Ein besonderer Dank gilt der ecoplus in Niederösterreich und der Clusterland Oberösterreich, die sich vor Ort um den reibungslosen Ablauf der Konferenz gekümmert haben und den internationalen Gästen durch einen historisch beeindruckenden Konferenzstandort im Palais Niederösterreich sowie ein interessantes Rahmenprogramm auch touristische Attraktionen geboten haben.
Seitens des Wirtschaftsministeriums unterstützen wir die Aktivitäten von Clustern und Netzwerken in den Ländern und Regionen. Österreich war ein „early mover“ in der Clusterpolitik – schon in den 1990er Jahren wurden erste regionale Initiativen gestartet. Mittlerweile gibt es über 50 Clusterinitiativen in den wirtschaftlichen und technologischen Stärkefeldern Österreichs: Mobilität, innovative Werkstoffe, Life Sciences, IKT und Ökoinnovation, um nur einige zu nennen.
Das Wirtschaftsministerium hat 2008 die Nationale Clusterplattform eingerichtet, um in einen strukturierten Dialog mit Ländern und Regionen zu treten, u.a. bei Fragen zur Forschungs -, Technologie- und Innovationspolitik. Die Nationale Clusterplattform ist die zentrale Informations- und Kooperationsebene für alle ClusterakteurInnen in Österreich und trägt wesentlich zur Abstimmung von clusterpolitischen Maßnahmen auf Bundes- , Länder- und regionaler Ebene bei. Die Mitglieder der Clusterplattform setzen sich engagiert dafür ein, dass Clusterpolitik auch in Zukunft in bundespolitischen Strategien und Programmen entsprechend berücksichtigt wird..
In strategischer Hinsicht sind die vielfältigen Aktivitäten der Cluster zur Unterstützung des Technologie- und Wissenstransfers und der kooperativen Forschung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft von großer Bedeutung.
Bei der Entwicklung von nationalen Förderprogrammen setzt sich das Wirtschaftsministerium mit besonderem Nachdruck für die angewandte Forschung ein. Wir unterstützen die Bemühungen der Unternehmen mit den besten nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen zu kooperieren, um Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen zu erlangen und diese dann in neue Produkte, in Innovationen umzusetzen.
Prominente und sehr erfolgreiche Beispiele von Programmen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sind das Kompetenzzentrenprogramm COMET, die Christian Doppler Labors, das COIN-Programm (Kooperation und Innovation) oder das JITU-Programm zur Förderung von Gründung und Aufbau junger innovativer technologieorientierter Unternehmen.
Für die Zielgruppe der Cluster gibt es seitens des Wirtschaftsministeriums auch heuer wieder eine Förderlinie zur Unterstützung der Internationalisierung, die von der aws abgewickelt wird.
Ich freue mich, dass die stimulierende Rolle von Clustern für Innovation und Wachstum in zunehmendem Maße von der Europäischen Union anerkannt und unterstützt wird - das zeigen die vielfältigen Überlegungen zur Gestaltung der nächsten EU-Programmperiode in den Bereichen Forschung, Innovation und regionale Entwicklung. Österreich wird sich auch in Zukunft im Bereich der Clusterpolitik als aktiver Partner in Europa einbringen. Wichtig dabei ist uns, dass die Transmissions- und Hebelfunktion von Clustern für neue Themenschwerpunkte der Innovationspolitik aktiv genutzt und unterstützt wird, etwa im Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen, der Humanressourcen für Forschung und Innovation sowie der Umwelt- und Energietechnologien. In der internationalen Positionierung des Forschungs- und Innovationsstandorts Österreichs werden unsere bestehenden wirtschaftlichen und technologischen Stärkefelder im Sinne von "Makro-Clustern" jedenfalls eine wichtige Rolle spielen!