ORF hat Wissenschaftsberichterstattung ausgebaut
Wissenschaft spielt beim ORF eine wichtige Rolle. Seit 2011 wurde die Wissenschaftsberichterstattung deutlich ausgebaut, erklärte ORF-TV-Wissenschaftschef Gerhard Klein auf Anfrage von APA-Science.
So berichte etwa das neu gegründete wöchentliche Gesundheitsmagazin "Bewusst gesund" über neue medizinische Erkenntnisse. Die Leiste "Universum History" greif auf Ergebnisse und Erkenntnisse der Geschichtsforschung und der Archäologie (aktuell: "Universum History: Stadt der Gladiatoren - Carnuntum") zurück. Bereichen der Sozialwissenschaften wiederum widme sich "Menschen und Mächte". Über Forschungsresultate aus ihren Bereichen diskutieren in regelmäßigen Abständen Wissenschafter bei Barbara "Stöckl." Ab 2016 wird der ORF laut Klein außerdem deutlich mehr Wissenschaftsthemen aus Österreich für 3sat bereitstellen.
"'Universum' gehört überhaupt zu den erfolgreichsten Sendungen des ORF. Die Publikumsnutzung ist in den vergangenen Jahren (seit 2010) noch gestiegen, ebenso internationale Verkäufe. Die hohe Akzeptanz am internationalen Markt zeigen auch zahlreiche renommierte Preise", so Klein. "Newton" ziele verstärkt auf das jüngere Publikum ab. "Im Unterschied zu anderen Wissensformaten setzen wir hier auch auf Wissenschaftsthemen. Mitte 2015 haben wir eine Rubrik gestartet, in der wir Kurzporträts junger Wissenschafterinnen und Wissenschafter zeigen, die in Österreich arbeiten", erklärt der TV-Wissenschaftschef.
Dass die "Risikobereitschaft" seitens der Sendungsverantwortlichen (siehe "Die bewegte Wissenschaft) bezüglich der Sendungsgestaltung fehle, lässt Klein nicht gelten. "Vor allem bei 'Universum' und 'Universum History' arbeiten wir mit den neuesten Kameratechniken, mit Satellitentechnologien und mit aufwendigen Computeranimationen. Das ermöglicht Bilder, die selbst manche Wissenschafter noch nicht gesehen haben. Teile dieser Aufnahmen zeigen wir auch in 'Newton' und in Sendungen des aktuellen Dienstes", meint Klein.
Er weist zudem die Darstellung zurück, dass es hauptsächlich um "spektakulär darstellbare Phänomene" gehe: "Zahlreiche Medizin-Stories und Berichte über Grundlagenforschung (Quantenphysik, Molekularbiologie, Materialforschung, Informatik, Psychologie ...) zeichnen für den ORF ein ganz anderes Bild. In all unseren Sendungen bemühen wir uns, neue Erkenntnisse der Wissenschaften einzuarbeiten. Pro Jahr produzieren wir für den aktuellen Dienst rund 700 Kurzbeiträge."
Ähnliches gelte für die Nutzung verschiedener Plattformen. Der ORF habe dem Trend der format- und medienübergreifenden Themensetzung im Bereich Wissenschaft gerade in letzter Zeit großes Augenmerk geschenkt. Multimediale und Sendungen übergreifende Schwerpunkte wie etwa 75 Jahre Novemberpogrom (2013), 70 Jahre Kriegsende (2015), neue Erkenntnisse österreichischer archäologischer Forschung in Stonehenge (2014) oder Carnuntum (2015) würden das beweisen. "Auch der Klimagipfel 2015 wurde als großes trimediales Projekt von Radio, Internet und TV langfristig geplant und umgesetzt. Die daraus resultierende interaktive und multimedial umgesetzte Simulationskarte für den Klimawandel in Österreich hat neue Maßstäbe gesetzt", so Klein.