Bund investiert in drei Holzbau-Stiftungsprofessuren
Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) nimmt 2,8 Millionen Euro für drei Stiftungsprofessuren im Bereich Holzbau und Holzbauforschung in die Hand. Die Professuren mit einer Laufzeit von fünf Jahren sind an der Technischen Universität (TU) und der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien und der Universität Innsbruck angesiedelt. Das Geld stammt aus dem Österreichischen Waldfonds. Die Besetzung erfolge 2023, hieß es in einer Aussendung.
Ziel sei es, die in den letzten Jahrzehnten erfolgten "enormen Werkstoff- und Technologieentwicklungen" weiter auszubauen und vor allem für den Holzbausektor eine Schwerpunktsetzung an österreichischen Universitäten zu forcieren. "Spezifisches Fachwissen und gezielte Forschung im Bereich des Holzbaus und dem nachhaltigen Bauen, gerade auch im Zusammenhang mit der Ausbildung von Architektinnen und Architekten, Bauphysikerinnen und Bauphysikern sowie Tragwerksplanerinnen und Tragwerksplanern ist notwendig", argumentierte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).
Großteil fließt nach Innsbruck
Der größte Anteil des verfügbaren Geldes - konkret 1,2 Millionen Euro - würden an die Universität Innsbruck fließen, sagte ein Pressesprecher der Bundesministerin der APA. Die Schwerpunktsetzung dieser Professur liegt auf Fabrikation, Vorfertigung und modularem Bauen mit Holz. Sie ergänze somit die bereits große Expertise der Universität Innsbruck im Bereich der Entwicklung und der Modellierung von mechanischen Verbindungsmittel im Holzbau, hieß es.
Mit der Stiftungsprofessur "Entwerfen und Holzbau im urbanen Raum" wird hingegen die Expertise der Technischen Universität Wien im Bereich der Architektur und des Bauingenieurwesen um den Bereich des Holzbaus erweitert. Der neue Schwerpunkt werde vor allem auf mehrgeschossigen Holzbau, Aufstockungen, Baulücken und Infrastrukturbauten mit Holz im Zusammenhang mit Stadterweiterung und der Nachverdichtung im innerstädtischen Bereich gelegt.
BOKU-Expertise wird ausgebaut
Im Zentrum der dritten Stiftungsprofessur steht die interdisziplinäre Erarbeitung von Lösungsansätzen im Sinne des "Neuen Europäischen Bauhauses" sowie nachhaltiges und raum-, ressourcen- und energieeffizientes Bauen mit bio-basierten Bau- und Werkstoffen. Die BOKU habe bereits im Bereich der Technologie des Holzes, der Holzbauelemente sowie in der Forschung zu Ressourcenverfügbarkeit eine hohe fachliche Expertise, die durch die Stiftungsprofessur weiter ausgebaut werden kann, führten die Verantwortlichen aus.
Die Forst- und Holzwirtschaft zählt mit 300.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern in Österreich. Die Verwendung von Holz als Roh-,Werk-, Bau- und Energiestoff habe somit nicht nur "eine enorme wirtschaftliche und soziale Bedeutung", sondern biete auch ökologisch einen großen Vorteil, wurde betont. Holzbau sei der größte Hebel zu einer "nachhaltigen Holzverwendung mit langer CO2-Bindung". Denn bei der Verwendung von Holz als Baustoff würden andere CO2-intensive Baustoffe substituiert und gleichzeitig auch CO2 gespeichert.