Die globalen Auswirkungen der Treibhausgasemissionen, insbesondere des CO2-Ausstoßes, sind bekanntlich zu einem Dauerthema geworden. CO2 und Co. heizen den anthropogenen Treibhauseffekt an, indem sie sich übermäßig in der Atmosphäre ansammeln und einen Teil der Wärmestrahlung der Sonne nicht mehr ins All entweichen lassen. Die Folge ist eine stetige Erwärmung des Klimas. Wenn nicht gegengesteuert wird und die Emissionen drastisch sinken, sind dramatische Folgen zu befürchten. Wetterextreme, Dürren und Überflutungen werden sich häufen und die Meeresspiegel steigen, um nur einige der Folgen zu nennen.
Es muss schnell gehandelt werden, meint das Gros der Experten, damit man nicht das Pariser Klimaziel, die weltweite Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen, deutlich verfehlt. Ein Mix an verschiedenen Lösungen wird wohl Linderung bringen, ist die mehrheitliche Meinung. Und eine Frage taucht in Permanenz auf: „Reichen technologische Lösungen alleine aus, oder braucht es Verhaltensänderungen?“
Vermeintlich positiv wirken die statistischen Daten, die Emissionskurve flacht etwas ab. Darauf verweist zumindest das Global Carbon Project hin. Bei weitem kein Grund zur Entwarnung, die Zuwächse verlangsamen sich nur. Die Corona-Pandemie hat zudem bremsend gewirkt. Die Wissenschafter des Global Carbon Projects erwarten jedenfalls für heuer wieder eine Rückkehr auf das Vor-Pandemie-Niveau. Die fossilen CO2-Emissionen dürften 2021 bei 36,4 Mrd. Tonnen liegen. Das sind etwa 4,9 Prozent mehr als 2020 und damit fast so viel wie im Vor-Pandemie-Jahr 2019 (36,7 Mrd. Tonnen nach aktuellsten Zahlen).
Österreich-Statistik
Für Österreich zeigte der Klimaschutzbericht 2021 des Umweltbundesamtes im Jahr 2019 die Emission von 79,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent (siehe auch Treibhausgase – Mengen und Trends in Österreich und Wie die CO2-Emissionen ermittelt werden). Das waren 1,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Hauptverursacher sind: Energie und Industrie: 43,8 Prozent, Verkehr: 30,1 Prozent, Landwirtschaft: 10,2 Prozent und Gebäude: 10,2 Prozent. Der Rest entfällt auf die Abfallwirtschaft und Fluorierte Gase.
Die Emissionen der öffentlichen Kraft- und Fernwärmewerke sind seit 1990 um 43,4 Prozent zurückgegangen, vor allem, weil dort statt Kohle und Öl vermehrt Gas und erneuerbare Energieträger genutzt werden. Im Gebäudesektor sind die Emissionen seit 1990 um 36,8 Prozent gesunken. „Das ist vor allem auf Maßnahmen im Bereich der thermischen Sanierung, auf den steigenden Anteil von erneuerbaren Energieträgern, die Erneuerung von Heizungsanlagen und den höheren Anteil von Fernwärme zurückzuführen“, heißt es im Bericht. In der Landwirtschaft sind die Emissionen ebenfalls gesunken, nämlich um 14,3 Prozent. Sie liegen aber noch knapp über den Klimaschutzgesetz-Vorgaben.
Die Emissionen aus dem Verkehr haben seit 1990 trotz immer strengerer Abgasnormen und modernerer Technik um 74,4 Prozent zugenommen. Sie steigen seit 2013 kontinuierlich, nachdem sie zwischen 2005 und 2012 sanken. Im Sektor Verkehr wurden die Zielwerte deutlich (um 2,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent gegenüber dem Zielwert 2019) überschritten. Im Sektor Landwirtschaft wurden sie knapp verfehlt. Eine Übererfüllung gab es bei Industrie/Energie (1,2 Millionen), Abfallwirtschaft (0,5 Millionen) und auch minimal im Gebäudesektor.
Anteil der Treibhausgase
Im Kyoto-Protokoll wurden die Treibhausgase reglementiert: Kohlenstoffdioxid (CO2) als Referenzwert, Methan (CH4), Distickstoffoxid (Lachgas, N2O) und die Gruppe der Fluorierten Gase (F-Gase). Der Ausstoß der Gase wird entsprechend ihrem Treibhausgas-Potenzial gewichtet und als CO2-Äquivalent ausgedrückt. Methan ist demnach 25 Mal so wirksam wie CO2, Lachgas 298 Mal, F-Gase 11 bis zu 22.800 Mal (immer bezogen auf einen Zeitraum von 100 Jahren).
Kohlendioxid nahm laut Klimaschutzbericht 2019 den größten Anteil (85,1 Prozent) an Österreichs Treibhausgas-Emissionen ein.
Methan ist in Österreich das zweitwichtigste Treibhausgas mit einem Anteil von 7,8 Prozent im Jahr 2019.
Lachgas hatte 2019 einen Anteil von 4,3 Prozent.
Die F-Gase kamen auf 2,8 Prozent.