MIDES: Reparieren statt Austauschen
Eine geradezu klassische Karriere eines Hidden Champions hat das 1995 gegründete steirische Medizintechnik-Unternehmen MIDES hingelegt. Lag der Schwerpunkt zunächst auf dem Vertrieb und Handel von neuen und gebrauchten Ultraschallgeräten, fand man 2006 mit der Spezialisierung auf die Reparatur von Ultraschallsonden die passende Marktnische, um sich als europäischer Marktführer zu etablieren.
Laut Gründer und Geschäftsführer Norbert Minarik gab es noch vor einigen Jahren keine andere Möglichkeit, als defekte Sonden durch neue zu ersetzen. Dank der Einrichtung eines eigenen Hightech-Forschungslabors in Graz habe man sich „als ‘der’ Spezialist für die Reparatur von Ultraschallsonden, von Standard- und TEE (Transösophageal-Echokardiographie)-Sonden” positionieren können.
Herstellerunabhängig beschäftigen sich die Experten von MIDES mit der Erkennung und Behebung von elektronischen, mechanischen und sonstigen Defekten bei Ultraschallsonden, wie etwa Schichtablösungen, Kabelschäden oder Kurzschlüssen. „Heute können etwa 85 bis 90 Prozent aller beschädigten Sonden repariert und wieder aufbereitet werden”, so Minarik.
F&E als Expansionstreiber
Forschung und Entwicklung haben einen entscheidenden Anteil am Expansionskurs des Unternehmens, mittlerweile wurden fünf weitere Niederlassungen in Europa gegründet. Vier Mitarbeiter sind im Bereich F&E laufend damit beschäftigt, neue Lösungen im Bereich der Sonden-Reparatur zu entwickeln. Das Forschungsbudget beträgt rund 2,5 Prozent des Gesamtumsatzes. Forschungskooperationen laufen mit der Uniklinik Olomouc (Tschechische Republik) sowie mit der Technischen Universität (TU) Graz.
Derzeit nehmen laut Angaben des Unternehmens 50 Krankenhäuser, Kliniken und niedergelassene Ärzte die Dienste von MIDES in Anspruch. Wichtigstes Argument ist der Kostenfaktor: So betrage der Neuanschaffungswert von qualitativ hochwertigen Sonden pro Stück durchschnittlich 4.500 Euro, eine Reparatur hingegen lediglich 1.500 Euro. Die Sonden-Reparatur sei somit mit einer Kostenersparnis von bis zu 60 Prozent gegenüber einem Neukauf verbunden, was wiederum österreichweit ein Einsparungspotenzial von etwa drei Millionen Euro bedeute.
Im Jahr 2012 habe dies in Summe eine tatsächliche Einsparung von ca. 600.000 Euro ergeben. Diese finanzielle Entlastung komme nicht nur der betreffenden Institution, sondern auch dem österreichischen Gesundheitswesen als Ganzes zu Gute.