"Forschung als Mehrwert für den Standort"
Die Geschichte des Forschungszentrums CTR Carinthian Tech Research ist eng mit der Geschichte des Kompetenzzentrenprogramms verbunden. Die CTR war das erste Kplus-Kompetenzzentrum in Österreich und ist auch im laufenden COMET-Programm positioniert. Mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 2,8 Prozent des Bruttoregionalprodukts liegt Kärnten heute am dritten Platz der österreichischen Bundesländer-Rangliste. Diese erfreuliche Entwicklung basiert nicht zuletzt auf einer starken Innovationsdynamik einiger Industriesektoren und dem Zusammenspiel von technologiepolitischen Rahmenbedingungen, wie Forschungs- und Bildungsinfrastrukturen sowie der Nutzung entsprechender Förderprogramme. Jetzt gilt es, diese Entwicklung auch für die Zukunft abzusichern.
Die CTR war Kärntens erstes außeruniversitäres Forschungszentrum und wurde 1997 vom Land, der Stadt Villach und der Kärntner Industriellenvereinigung mit dem Auftrag gegründet, anwendungsorientierte Forschung, Entwicklung und Umsetzung auf dem Gebiet der Sensorik zu bieten und damit zur Innovationskraft und Wettbewerbsstärkung der Partner beizutragen. Ganz bewusst wählte man den Standort Villach, an dem sich gerade der Mikroelektronik Cluster aus internationalen Leitbetrieben und kleinen und mittleren Unternehmen gebildet hat. Mit der CTR und der Ansiedlung im Technologiepark Villach in unmittelbarer Nähe zur zwei Jahre zuvor gegründeten Fachhochschule, setzte man einen weiteren Impuls zur Vernetzung und Stärkung des regionalen Bildungs- und Technologiestandortes.
Gleichzeitig waren wir uns aber auch bewusst, dass exzellente und wissenschaftlich hervorragende Forschungen langfristige stabile finanzielle Rahmenbedingungen erfordern. Die CTR hat sich 1998 deshalb für das Kplus-Programm beworben. Erstmalig gab es in Österreich ein Strukturprogramm, das die Verbesserung der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft für eine begrenzte Zeit fördert. Auf unserer Partnerliste fanden sich kleine Unternehmen wie Mechatronic Systemtechnik genauso wie die uns bis heute verbundenen großen "Player" Infineon Technologies Austria, AVL List oder die Fraunhofer Gesellschaft. Wir stellten uns dem intensiven Wettbewerbsverfahren nach standardisierten und wissenschaftlichen Kriterien und erhielten als erstes Kplus-Zentrum Österreichs den Kompetenzzentren-Status (1998-2007). Im nachfolgenden COMET-Programm (2008-2014) konnten wir den Weg als K1-Kompetenzzentrum für Intelligente Sensorik fortsetzen. Zudem gelang es mit dem Projekt "IPOT - Intelligent Photovoltaik mOdule Technologies" ein COMET K-Projekt umzusetzen (2010-2014).
Als außeruniversitäres Forschungszentrum agiert die CTR AG vor allem aber auch als Partner für industrielle Auftragsforschungen sowie Projekte auf europäischer und nationaler Programmebene. Vor kurzem erfolgte der nächste Meilenstein in unserer COMET-Erfolgsgeschichte: Die CTR erlangte mit "ASSIC Austrian Smart Systems Integration Research Center" wieder K1-Kompetenzzentrenstatus (2015-2022) im neuen COMET-Programm. Mit ASSIC fokussieren wir auf exzellente kooperative Forschungsaktivitäten im Bereich der Mikrosystemtechnik und der Systemintegration. Mit der zugehörigen Technologieentwicklung unter anderem im neuen Forschungsreinraum setzen wir neue Maßstäbe in der österreichischen Forschungslandschaft.
Wir sind also schon geübt - im gesamten COMET-Bewerbungsprozedere sowie auch den Zwischenevaluierungen, die uns wichtiges Feedback über die technologische Exzellenz, die internationale Ausrichtung und die Marktrelevanz geben. Stolz sind wir natürlich über die vielen "Success Stories", die den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten folgten. Beispielhaft seien hier das weltweit erste miniaturisierte Laserzündsystem zu nennen, die hyper-spektrale Recycling- und Sortiertechnologie oder die Entwicklung der Dünnwafer-Handling Technologie. Unser Forschungsteam wuchs - auch dank der strategisch angelegten Forschung im COMET-Programm - beständig. Von anfänglich 25 Mitarbeitern aus 4 Nationen konnten wir das Team auf aktuell 70 Forscherinnen und Forscher aus insgesamt 11 Nationen aufstocken. Erfreulicherweise fanden viele Auslandskärntnerinnen und -kärntner den Weg zurück, da sie einen adäquaten und zukunftsorientierten Arbeitsplatz in der Heimat vorfinden.
Die COMET-Zusammenarbeit mit Industrie und Wissenschaft führt zu einer Vielzahl an wissenschaftlichen Publikationen und Patenten, aber auch zu konkreten Prozess- und Produktinnovationen bei unseren Partnern. Durch die Schaffung hochqualifizierter Forschungspositionen, die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern, die Steigerung der wissenschaftlichen Exzellenz und die Teilnahme an europäischen Forschungsprogrammen stärkt die CTR den Standort sowohl auf technologischer als auch auf wirtschaftlicher Ebene. Einer unserer regionalen KMU-Forschungspartner brachte es sehr schön auf den Punkt: "Durch euch haben wir Zugang zu Spitzen-Know-how, zu Hightech-Infrastruktur und zu Forschungsprogrammen, den wir sonst - wenn überhaupt - nur mit hohem Aufwand erlangt hätten. So können wir unsere Innovationsvorhaben besser umsetzen."
Mit Blick auf die Zukunft gilt es, unsere Rolle als regionaler und internationaler Innovationsmotor auszubauen, sowie aber auch Diskussions- und Verbesserungsfelder aufzuzeigen. Die Frage der Abgeltung indirekter Projektkosten ist eine zentrale Problematik des heimischen Innovationssystems. Diese sogenannten Overheads bilden notwendige Strukturen ab, wie Projektanbahnung, Controlling oder die notwendige Präsenz bei F&E und Nachwuchsförderinitiativen. Das gilt auch für die Infrastruktur. Oft sind Sachanschaffungen nämlich zu groß, als dass Sie durch ein Forschungsprojekt finanziert werden können.
All diese Elemente und Tätigkeiten sind der Kitt, das Öl und Schmiermittel, das den Forschungsmotor am Laufen hält, um im kompetitiven Wettbewerb überhaupt eine Chance auf Erfolg zu haben und internationale Leitprojekte zu initiieren. Mit reiner Projekt-Förderpolitik ist dies nicht finanzierbar. Erst ein klares Bekenntnis der Eigentümer/Fördergeber und eine entsprechende Finanzierung gibt uns die Sicherheit auch in Zukunft exzellente Forschungen mit internationalem Anspruch zu bieten.
Über die CTR Carinthian Tech Research AG
Die CTR hat sich als außeruniversitäres Forschungszentrum auf die Entwicklung Intelligenter Sensorsysteme und die Systemintegration fokussiert. Ziel und Auftrag ist es, neue Produkte und Prozesse basierend auf integrierten Sensoren, Mikro- und Nanosystemen zu entwickeln. Gemeinsam mit Unternehmen aus der Elektronik-, Anlagen-, Autoindustrie oder Medizintechnik und Universitäten forschen die 70 MitarbeiterInnen an zukunftsweisenden Innovationen. Bis 2014 war die CTR als COMET K1-Kompetenzzentrum positioniert. Ab 2015 ist die CTR Trägerorganisation des COMET K1-Zentrums ASSIC Austrian Smart Systems Integration Research Center. Die CTR wurde 1997 gegründet, hat bisher über 75 Patente realisiert, forscht in regionalen, nationalen und internationalen F&E Projekten und ist Mitglied der FORSCHUNG AUSTRIA.