Kurzporträt: "Technik braucht kreative Lösungen"
Einen ungewöhnlichen Weg in die Forschung beschritt Michaela Titz, die derzeit ihre Dissertation am Institut für Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Graz schreibt. Nach der Landesfachschule für Keramik und Ofenbau war sie zehn Jahre lang berufstätig und machte mit 25 Jahren die Studienberechtigungsprüfung.
Danach entschied sie sich für den Bachelorstudiengang Energie-Umweltmanagement am Campus Pinkafeld der FH Burgenland. Was ihr an Mathematik und Physik-Kenntnissen fehlte, eignete sie sich im (kostenlosen) Vorbereitungslehrgang an der FH an. "Der Bachelorstudiengang vermittelte eine solide Grundausbildung - und die Basics sind einfach wichtig", sagt sie rückblickend.
Im Anschluss absolvierte die Technikerin den Masterstudiengang Nachhaltige Energiesysteme. Schon während des Studiums arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Graz am steirischen Klimaschutzplan mit. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit der Optimierung von Treibhausgasen im österreichischen Produktionsbereich mit Fokus auf 2050. Besonders stolz ist sie, dass sie für ihr Doktorat nichts nachzuholen brauchte - das spreche für die Qualität der FH-Ausbildung im Burgenland, betont Titz.
Profitiert hat sie in ihrem Studium auch vom Wissen der anderen. "Viele meiner StudienkollegInnen hatten einen ganz anderen Background und brachten ihren Praxisbezug mit an den Campus." Sie hält es für wichtig, das Interesse von Frauen für technische Berufe zu fördern, denn Technik erfordere oft sehr kreative Lösungen. Ihr Fazit: "Am Ende muss man sich meistens nur trauen."