"Die wertvollste Ressource der Zukunft: unsere Kinder!"
Ich bin davon überzeugt, dass jedes Kind unterschiedliche Talente und Stärken besitzt. Und ich bin auch davon überzeugt, dass unsere LehrerInnen alles tun, um die Begabungen der Kinder zu fördern. Talent und Begeisterung sind essenziell, um kreative, innovative Lösungen und Ideen zu entwickeln und die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft zu garantieren. Die Förderung der Kinder ist mir als Bildungsministerin ein besonderes Anliegen und zentraler Bestandteil meiner Bildungsarbeit.
Als Lehrerin für hörbehinderte Kinder habe ich die Vielfalt der Interessen und Stärken der Kinder hautnah erlebt. Es gibt viele Wege um Kinder zu motivieren und sie darin zu stärken, ihre Talente zu erkennen und zu verfolgen. Auch aus dieser Erfahrung heraus ist meine Vision der Schule der Zukunft entstanden. Die Schule der Zukunft ist ein Ort, der die individuellen Stärken der Kinder fördert. Ein kreativer offener Unterricht unterstützt die Entwicklung und Begabung der SchülerInnen. Unsere LehrerInnen wenden viele kreative Unterrichtsmethoden an, die genau in diese Richtung gehen.
Ich bin stolz darauf, dass unter den LehrerInnen so viel Engagement vorhanden ist, um die Vision der Schule der Zukunft umzusetzen. Die Entfaltung von individuellen Fähigkeiten kann in einem starren System nur schwer entstehen. Daher bieten offenes Lernen, aktive Lern- und Entwicklungsprozesse und ein kreatives Umfeld die besten Chancen, um unterschiedliche Interessen zu entwickeln. Aktuell stellen vor allem SchülerInnen mit Migrationshintergrund für PädagogInnen eine Herausforderung dar. Durch die Tatsache, dass Deutsch nicht deren Erstsprache ist und Begabung allzu oft mit herausragenden schulischen Leistungen gleichgestellt wird, sind die Hürden groß. Oft muss zunächst das Selbstwertgefühl der SchülerInnen gestärkt werden, um die Talente erkennen zu können. Aus diesem Grund werden seit Jahren Fortbildungsveranstaltungen und Tagungen für LehrerInnen an den Pädagogischen Hochschulen angeboten.
Auch schon im Kindergarten ist das individuelle Interesse der Kleinsten oberste Priorität. Alle Fähigkeiten und Stärken können gefördert werden, um auf dem späteren Bildungsweg gezielt auf einzelne Bereiche einzugehen. Auch die starren Rollenbilder von Frauen und Männern brechen allmählich auf. Immer mehr Mädchen interessieren sich für technische Ausbildungen, aber auch immer mehr Burschen entscheiden sich für Ausbildungen in atypischen Berufen. Wenn ein Mädchen den Wunsch hat, Mechatronikerin zu werden und ihr Interesse an Technik groß ist, dann ist die Schule der Ort, wo dies erkannt und gefördert wird. Durch die gezielte Stärkenförderung wird es diesem Mädchen mit der Unterstützung der LehrerInnen leichter möglich sein, seinen Berufswunsch umzusetzen.
Diese Motivation, die durch unsere LehrerInnen in der Schule entsteht, trägt wesentlich zur Entwicklung von Interessen und Stärken bei. Das Bildungsministerium hat schon bisher viele Maßnahmen gesetzt: Die Begabungsförderung wurde sowohl in der LehrerInnenausbildung als auch in den Lehrplänen der Neuen Mittelschule und der neuen Oberstufe verankert. Mir ist bewusst, dass strategische Maßnahmen alleine nicht ausreichen. Daher gibt es darüber hinaus Kooperationen mit unterschiedlichen Einrichtungen in ganz Österreich, die sich ausschließlich mit Begabungsförderung befassen. Für Schulen gibt es seit langem jährliche Olympiaden in bestimmten Fächern, Sommerakademien sowie Stipendien. Unterschiedliche Informationsbroschüren geben Übersicht über das vielfältige Angebot der Begabungsförderung. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf den Schulen, sondern auch in der psychologischen Diagnostik.
In unseren Kindern steckt enormes Potenzial, das es zu heben gilt. Unsere LehrerInnen sind die GarantInnen dafür, täglich unsere wertvollsten Ressourcen der Zukunft zu fördern.