Ein Vierteljahrhundert "Jugend innovativ"
Im diesjährigen 25. Bundesfinale des Schulwettbewerbs "Jugend Innovativ" ritterten die besten 30 von 539 eingereichten Projekten am FH Campus Wien um insgesamt rund 30.000 Euro Preisgeld und um Reisepreise zu internationalen Wettbewerben. Bei der Premiere 1987/88 war wohl noch kaum abzusehen, dass nach 25 Jahren mehr als 6.000 Einreichungen und eine Fördersumme von 1,38 Mio. Euro zu Buche stehen würden.
Mit dem 1987 vom Pädagogischen Institut Wien und der Innovationsagentur gegründeten Schulversuch "Neue Technologien" in Wien sollten Berührungsängste gegenüber der Technik abgebaut werden. Acht Wiener Gymnasien folgten dem Aufruf, im Rahmen von fächerübergreifendem Projektunterricht die Technologiefelder "Neue Materialien", "Lasertechnologie", "Biotechnologie". "Umwelttechnik", "Kommunikationstechnik" und "Automation und flexible Fertigung" zu erforschen. Im Juni 1988 wurden die Ergebnisse im Technischen Museum Wien präsentiert.
Im Jahr darauf wurde das Pilotprojekt auf ganz Österreich ausgeweitet, 60 Projekte zum Thema "Schule - Wirtschaft" wurden eingereicht und 37 davon finanziell gefördert. 1990/91 wurde der Wettbewerb mit jenem der Fima AGA (mittlerweile Air Liquide) "Jugend Innovativ" zusammengeführt.
Zwei Jahre nach dessen Auslobung gewann Österreich mit dem Projekt "Untersuchung eines gebrauchten Abgas-Katalysators" der BHAK Mürzzuschlag 1991 zum ersten Mal den "EU-Contest for Young Scientists", bei der die Sieger der nationalen Wettbewerbe in den EU-Ländern gegeneinander antreten.
Einführung von Kategorien
2004 wurde die Preisverleihung erstmals in vier Kategorien durchgeführt - "Business", "Design", "Engineering" und "Science", 2007/08 kamen ein IKT-Sonderpreis (seit heuer "idea.goes.app"-Sonderpreis) und 2008/09 ein Klimaschutzpreis dazu. Mehr als die Hälfte der Einreichungen entfielen bisher auf die Kategorie "Engineering".
Nach Schultypen gereiht stammen seit 2003 mit 77 Prozent die mit Abstand meisten eingereichten Projekte von Höheren Technischen Lehranstalten (HTL). Der Rest verteilt sich im Wesentlichen auf Handelsakademien und -schulen (11 Prozent), andere berufsbildende mittlere und höhere Schulen (acht Prozent) und AHS (drei Prozent).
Die insgesamt bisher meisten Einreichungen kamen aus den Bundesländern Oberösterreich (22 Prozent) und Wien (19 Prozent), gefolgt von Niederösterreich (15 Prozent), Kärnten und Salzburg (je 14 Prozent). Das Geschlechterverhältnis von männlichen und weiblichen Teilnehmern beträgt rund zwei zu eins.
Jugend Innovativ wird von der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) im Auftrag des Wirtschafts- und Unterrichtsministeriums durchgeführt.
Service: Informationen, Fotos und Projektbeschreibungen unter http://www.jugendinnovativ.at.
(Von Mario Wasserfaller/APA-Science)