"Gesundheitsförderliche Ernährung als Herausforderung"
Eine ausgewogene Ernährung leistet einen wichtigen Beitrag für Gesundheit und Wohlbefinden. Wie diese gelingen kann, wird durch die Österreichische Ernährungspyramide deutlich und leicht verständlich visualisiert. Sie zeigt den Weg zu einer abwechslungsreichen Lebensmittelauswahl auf und macht Lust darauf. Dank ihrer einfachen bildlichen Darstellung ist sie eine praxisbezogene Hilfe zur Umsetzung einer ausgewogenen Ernährung im Alltag.
Die Österreichische Ernährungspyramide wurde evaluiert, ob sie den gewünschten Effekt hat. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die zentralen Botschaften ankommen und breit bekannt sind. Damit die Umsetzung im Alltag gelingen kann, setzt das Bundesministerium für Gesundheit auf eine ausgewogene Mischung von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen.
Information und Aufklärung sind die ersten und wichtigen Schritte auf dem Weg zu einer besseren Ernährungssituation der Bevölkerung. Als weiterer Schritt müssen Verhältnisse geschaffen werden, welche die gesündere Wahl zur leichteren machen. So hat Österreich zum Beispiel als eines der ersten Länder den Einsatz von künstlichen Transfettsäuren gesetzlich eingeschränkt und nimmt damit eine Vorreiterrolle in der Europäischen Union und sogar weltweit ein.
Das Ziel, die Ernährungssituation der Österreicherinnen und Österreicher so zu verbessern, dass der Trend steigender Übergewichts- und Adipositaszahlen bis 2020 gestoppt werden kann, wird im Nationalen Aktionsplan Ernährung verfolgt. Dabei handelt es sich um einen Strategie- und Maßnahmenkatalog. Als eine der wichtigsten Zielgruppen wurden Kinder und Jugendliche definiert.
Ess- und Trinkgewohnheiten werden in frühester Kindheit geprägt und in der Jugend gefestigt. Spätere Verhaltensänderungen sind mühsam und oft nicht von langer Dauer. Daher ist es wichtig, bei unseren Jüngsten anzusetzen. Das Programm "Richtig Essen von Anfang an!" bietet Schwangeren und Familien mit kleinen Kindern kostenlose Ernährungsberatung und ein breites Angebot an Informationsmaterialien.
Auch das Schulbuffet nimmt eine wichtige Rolle in der Verpflegung von Kindern und Jugendlichen ein. Viele frühstücken nicht und bekommen auch keine Jause von daheim mit. Umso wichtiger und interessanter ist das Angebot in der Schule, vor allem weil bei den Zwischenmahlzeiten meist die größten Ernährungsfehler begangen werden.
Um Kindern und Jugendlichen die bessere Wahl zu vereinfachen, wurde 2011 die Initiative "Unser Schulbuffet" in Leben gerufen. Dabei werden Schulbuffetbetreiberinnen und -betreiber kostenlos darin unterstützt, ihr Angebot gesundheitsförderlicher zu gestalten. Die Initiative wurde von 2011 bis 2014 aus den Vorsorgemitteln Ernährung finanziert und erreichte zum Stichtag 31.12.2014 über 200.000 Schülerinnen und Schüler. Nach Auslaufen der Finanzierung hat sich das Bundesministerium darum bemüht, die Initiative in den Bundesländern durch Kooperationen mit geeigneten Organisationen weiterzuführen. Dies ist im Burgenland, in Kärnten, in der Steiermark und in Niederösterreich gelungen.
Um Strategien, Maßnahmen und Projekte sinnvoll planen, umsetzen und evaluieren zu können, werden aussagekräftige Daten zur IST-Situation benötigt. Darum wurde 1998 der erste österreichische Ernährungsbericht in Auftrag gegeben. Seitdem ist er aus der Ernährungsberichterstattung nicht mehr wegzudenken. Der "Österreichische Ernährungsbericht 2016" wird Ende des Jahres fertiggestellt und wichtige Daten zum Ernährungsverhalten und zur Ernährungssituation der Bevölkerung liefern und die weitere Vorgehensweise des Bundesministeriums für Gesundheit maßgeblich beeinflussen.