Branchentreff und Zukunftstechnologien: Erfolgreicher Siemens Infotag "The Future of Energy"
Der Wandel der Energiemärkte, das Aufkommen erneuerbarer Energieträger, die zunehmende dezentrale Energieerzeugung, neue Formen der Energieumwandlung und Energiespeicherung sowie die verstärkte Digitalisierung bringen massive Herausforderungen für die Akteure am Energiemarkt. Gleichzeitig bieten sich durch die neuen Technologien große Chancen, um Stromversorgung abzusichern und, intelligente und digitale Lösungen sowie innovative Geschäftsmodelle umsetzen zu können. Das Stromnetz muss automatisiert und zu einem Smart Grid ausgebaut werden, um die Versorgungssicherheit hoch zu halten und die Stromversorgung in der gewohnten Qualität auszubauen. Ein wesentlicher Faktor wird dabei für den Erfolg immer wichtiger: Agilität im Energiegeschäft.
Unter dem Motto "Agility in Energy" präsentierte Siemens daher am 8. Juni 2017 mehr als 300 Gästen zukunftsweisende Technologien und Lösungen für die Energiebranche in der Wiener Unternehmenszentrale Siemens City. Am Podium sprachen neben zahlreichen Siemens-Experten unter anderem Andreas Eigenbauer (Vorstand E-Control Austria), Michael-Viktor Fischer (Geschäftsführer SMATRICS GmbH & Co KG), Roland Gersch (CTO und Mitgründer Caterva GmbH), Amos Lasker (Vorsitzender MicroGrid Israel), Karl Schoaß (KNG-Kärnten Netz GmbH), Michael Sponring (Leiter Power & Utilities PwC Austria), Franz Strempfl (Geschäftsführer Energienetze Steiermark GmbH) und Franz Winterauer (Vice President Analytics, Omnetric GmbH). Christine Theiss, Profi-Weltmeisterin im Vollkontakt-Kickboxen, Doktorin der Medizin und TV-Moderatorin sprach in ihrer Keynote darüber, woher sie die Energie für ihre Herausforderungen nimmt.
Blockchain und intelligente Stromnetze auf dem Vormarsch
Produkte, Lösungen und Services von Siemens für Schutz, Automatisierung, Planung, Steuerung, Monitoring und Diagnose der Netzinfrastruktur tragen zur aktiven Gestaltung der Energiezukunft bei. Siemens Österreich beteiligt sich an zahlreichen nationalen und internationalen Forschungs- und Demonstrationsprojekten, die darauf abzielen, Einzellösungen zu einem effizienten Energiesystem zu verbinden und so die Energiewende voranzutreiben. Aktuelle Smart Grid Forschungsprojekte werden in Wien, Burgenland, Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark durchgeführt. Weitere Informationen über diese Projekte entnehmen Sie bitte der Hintergrundinformation im Anhang.
Neue Technologien, wie etwa Blockchain-Anwendungen, werden immer wichtiger, um die Versorgungsqualität der Stromnetze abzusichern. So arbeitet Siemens beispielsweise mit dem New Yorker Start-up LO3 Energy auf dem Gebiet innovativer Microgrids zusammen. Ziel der Kooperation ist die gemeinsame Entwicklung von Microgrids, die einen lokalen Energiehandel auf Basis der Blockchain-Technologie ermöglichen. Derzeit wird gemeinsam eine Lösung für ein blockchain-basiertes Microgrid im New Yorker Stadtteil Brooklyn erarbeitet. Es ist das weltweit erste seiner Art und bildet die Basis für weitere Microgrid-Projekte auf der ganzen Welt.
Kompetenzzentrum in Wien steuert herausfordernden Kraftwerksausbau in Bolivien
Siemens erweitert und modernisiert drei bestehende Wärmekraftwerke des staatlichen bolivianischen Energieversorgers ENDE Andina SAM und baut sie zu industriellen Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerken aus. Einen entsprechenden Auftrag hatte sich Siemens bereits im Mai 2016 gesichert. Der Gesamtwirkungsgrad der drei Anlagen wird, je nach Höhenlage, von derzeit rund 38 Prozent deutlich auf rund 54 Prozent verbessert. Die Stromerzeugungsleistung der GuD-Kraftwerke Termoelectrica del Sur, Termoelectrica de Warnes und Termoelectrica Entre Rios wird durch die Erweiterung bis Ende 2019 um mehr als ein Gigawatt erhöht. Damit erweitert Bolivien seine Stromerzeugungskapazität um rund 66 Prozent. Die gesamte Projektabwicklung inklusive Projektmanagement, Logistik und Engineering erfolgt durch die Einheit Industrial Power Plant Solutions bei Siemens Österreich. Die Lage Boliviens im Zentrum des Kontinents eröffnet vielversprechende Chancen für den Export von überschüssigem Strom in die Nachbarländer. Bolivien will so zur Energiedrehscheibe Südamerikas werden. Das Projekt ist eine logistische Herausforderung. Im gesamten Verlauf werden insgesamt rund 400 Schwertransporte auf dem 1.800 Kilometer langen Landweg von Chile zu den Baustellen in Bolivien die Anden auf knapp 4.700 Metern Seehöhe überqueren.
Wasserstoffspeicherung wird zur Schlüsseltechnologie für Energiezukunft
Die nachhaltige Erzeugung von Strom gewinnt weltweit vor dem Hintergrund knapp werdender Ressourcen an Bedeutung. Mit dem Ausbau von erneuerbaren Energien soll unter anderem der CO2-Ausstoß deutlich verringert werden. Eine der Herausforderungen ist es, überschüssige Wind- und Sonnenenergie aufzunehmen und bei Bedarf wieder ins Netz einzuspeisen. Siemens hat ein Elektrolysesystem auf Basis der PEM (Proton Exchange Membrane)-Technologie entwickelt, das es durch die Umwandlung von elektrischem Strom in Wasserstoff ermöglicht, große Energiemengen aufzunehmen und zu speichern. Das Elektrolysesystem ist bereits in mehreren Projekten erfolgreich im Einsatz und wird kontinuierlich von Siemens weiterentwickelt. Der gewonnene Wasserstoff ist vielseitig einsetzbar, beispielsweise als Grundstoff in der Industrie, als Treibstoff in der Mobilität und als Energieträger bei der Strom- und Gasversorgung. Weltweit werden jährlich über 500 Milliarden Kubikmeter Wasserstoff verbraucht, von denen bislang über 95 Prozent durch einen CO2-lastigen Gasreformierungsprozess hergestellt werden. Mit Wasserstoff aus Elektrolyse kann dieser CO2-lastige Wasserstoff ersetzt werden, wodurch sich die Emissionsbilanz von industriellen Prozessen stark verbessern lässt. Erfolgt die Elektrolyse mit Strom aus regenerativen Quellen, ist die Wasserstofferzeugung zudem nahezu klimaneutral.
Weitere Informationen, sowie das Programm finden Sie unter: www.siemens.at/future-of-energy
Ansprechpartner für Journalisten: Siemens AG Österreich Gerald Kastner Tel.: +43 51707 24037 E-Mail: gerald.kastner@siemens.com
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