Hochgebirgsseen als Sedimentarchive
Der Nationalpark Hohe Tauern bietet der Wissenschaft weitläufig vom Menschen unberührte Naturlandschaften als Forschungsraum und gerade aus diesem Grund machen sich immer wieder auch Jungforscherinnen und Jungforscher auf den Weg, um dieses Naturjuwel für ihre alpine Freilandforschung zu nützen. So nimmt auch in diesem Jahr die Erforschung von Hochgebirgsseen wieder eine zentrale Rolle ein. V. Walk, Masterstudent im Fachbereich Geographie an der Universität Salzburg, thematisiert im Zuge seiner Abschlussarbeit die Besonderheit des Seebachsees im Obersulzbachtal aus sedimentologischer Perspektive.
Wie lange der Seebachsee in seiner charakteristischen Erscheinungsform erhalten bleiben wird, steht in unmittelbaren Zusammenhang mit der Menge an Sedimenten, welche stetig in den See eingetragen werden. Da der Sedimenteintrag wiederum an die Erosionsraten im Einzugsgebiet gekoppelt ist, werden Methoden zur Quantifizierung von Seesedimenten in das Zentrum der wissenschaftlichen Betrachtung gerückt. Die Erwartungen an die Forschungsarbeit sind hoch. Wurden bereits 1893 die ersten Messungen am Seebachsee durch Eberhard Fugger durchgeführt. Somit steht den Möglichkeiten der modernen Wissenschaft ein Vergleich der Erkundungen des ersten gelehrten Entdeckers gegenüber. Der Vergleich von im Gelände durchgeführten Georadarmessungen mit den historischen Messungen von Eberhard Fugger soll den Rückschluss auf die fortwährende Verlandung des Seebachsees innerhalb der letzten 126 Jahre ermöglichen.
Ziel der Arbeit ist es die Erosionsdynamik und die Sedimentationseintragsraten zu berechnen und daraus eine Prognose zur verbleibenden Existenzdauer des Seebachsees zu erstellen. Diese Masterarbeit geht also weiteren (noch) Geheimnissen der Natur auf den Grund. Welche Prozesse im Einzugsgebiet des Seebachsees haben zur Ablagerung der Seesedimente geführt? Wie viel Sediment ist im See vorhanden und wie ist es zusammengesetzt? Welche Erosionsraten lassen sich aus der Sedimentfüllung und den verschiedenen abgelagerten Schichten berechnen?
Weiterführende Infos:
Da die Masterarbeit ja noch nicht erstellt wurde, gibt es aktuell hierzu keine weiterführende Info. Mit den jährlich ausgeschriebenen Forschungsstipendien im Nationalpark Hohe Tauern möchte der Nationalpark Hohe Tauern Jungforscherinnen und Jungforscher motivieren, sich mit spannenden Ideen zu melden.
Weitere Info unter https://hohetauern.at/de/np-blog/nationalpark-blog/27-news/1113-forschungsstipendium-2019-20.html
Planung:
Nationalpark Hohe Tauern Forschungsstipendium 2020
Bewerbungsbeginn: 3.2.2020
Bewerbungsende: 30.4.2020
Themen: offen
Quelle: Elisabeth Hainzer, Nationalpark Hohe Tauern