Energiewende ist kein Jobmotor in OÖ!
IV OÖ-GF Haindl-Grutsch: Zahl der Umweltbeschäftigten in OÖ mit 7 Prozent aller Beschäftigten gering und in den letzten Jahren sogar gesunken - Die wirtschaftliche Realität hat die verschiedenen Prognosen von LR Anschober für 2015 und 2020 längst überholt - neue Arbeitsplätze in der Industrie entstehen nur, wenn sie nicht durch Golden Plating in der Umweltpolitik verhindert werden.
Der Begriff "Umweltbeschäftigte" ist synonym mit "Grüne Jobs" zu verstehen und umfasst laut Statistik Austria die Beschäftigten im Bereich der "Umweltorientierten Produktion und Dienstleistung". Dazu zählen viele Arbeitsplätze wie beispielsweise im Bereich der Abfallwirtschaft oder der Abwasserreinigung, die es schon seit vielen Jahren gibt und nicht auf eine politische Kampagne zurückzuführen sind. Die Anzahl der Umweltbeschäftigten in Oberösterreich ist in den letzten Jahren nicht gestiegen sondern leicht zurückgegangen und beträgt rund 35.000 Beschäftigte. Damit liegt Oberösterreich im Vergleich der absoluten Zahlen auf Platz 1 und beim aussagekräftigeren Anteil von Umweltbeschäftigten an den Gesamtbeschäftigten auf dem 4. Rang im Bundesländervergleich. Das Ziel von 50.000 Grüne Jobs bis 2015 wird klar verfehlt.
Verlässlich vor jeder Landtagswahl kündigt Landesrat Anschober tausende Arbeitsplätze durch seine in Oberösterreich propagierte Energiewende an, unterstützt durch volkswirtschaftliche Szenarien-Rechnungen. So geschehen auch im Jahr 2009 - die Inhalte der damaligen Prognosen und die entsprechenden Pressemeldungen können auch heute noch nachgelesen werden. Damals wurde von 50.000 Grünen Jobs bis 2015 und sogar bis zu 115.000 Jobs bis 2020 gesprochen. Bei der Erzielung von entsprechenden Marktanteilen bei der Umsetzung der EU-Energie- und Klimaziele bis 2020 war sogar von bis zu 56.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen pro Jahr die Rede. Die wirtschaftliche Realität hat diese Prognosen längst eingeholt.
"Auf Basis der verfügbaren Zahlen der Statistik Austria wird unmittelbar ersichtlich, dass in den letzten Jahren kein Boom bei den "Green Jobs" erfolgt ist", so IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch. "Klar ist auch, dass eine mögliche Steigerung bei den Umweltbeschäftigten aufgrund des relativ überschaubaren Anteils von gut 7 Prozent an den Gesamtbeschäftigten niemals den Verlust an Arbeitsplätzen in der Industrie kompensieren kann." Im Fall von "Carbon Leakage" (der Abwanderung der Industrie aufgrund von einseitigen CO2-Auflagen) könnten laut einer aktuellen Studie der KPMG über 43.000 direkte Arbeitsplätze verloren gehen. Weitere ca. 116.000 Jobs in den angelagerten Zuliefer- und Dienstleistungsbereichen würden mit der Abwanderung der Industrie ebenfalls verschwinden. Damit wird klar ersichtlich, dass es nicht annähernd gelingen kann, verlorene Industriearbeitsplätze durch neu geschaffene Grüne Jobs zu ersetzen.
Die OÖ. Industrie ist Weltmeister im Bereich Umweltschutz und Energieeffizienz. Oberösterreichische Energie- und Umwelttechnologiefirmen sind am Weltmarkt hocherfolgreich. "Diese Arbeitsplätze entstehen aber nicht durch Grüne Kampagnen sondern durch den Innovations- und Unternehmergeist der Betriebe", so Haindl-Grutsch. Im Gegenteil: Gerade in Oberösterreich wurden in den letzten Jahren durch "Golden Plating" in der Umweltpolitik viele Investitionen nicht getätigt. Nicht mehr sondern weniger Arbeitsplätze sind dadurch in Oberösterreich entstanden. Auch Slogans wie "Plastik. So ein Mist!" - Oberösterreich ist führendes Kunststofftechnologieland - oder "Bewusster Konsum statt Essensindustrie" - die Nahrungsmittelindustrie ist eine von fünf Stärkefeldern in Oberösterreich, die zehntausende Arbeitsplätze schafft - zeigen auf, dass bei Landesrat Anschober nicht die Entwicklung am Arbeitsmarkt in Oberösterreich sondern die parteipolitische Positionierung im Mittelpunkt steht", betont Haindl-Grutsch abschließend.
Rückfragehinweis: Industriellenvereinigung Oberösterreich Tel. (0732) 78 19 76-0 Dipl.-Ing. Dr. Joachim Haindl-Grutsch j.grutsch@iv-net.at