Go-Lab: Ferngesteuerte Online-Labore für den Unterricht
Das EU-Projekt "Global Online Science Labs for Inquiry Learning at Schools", kurz Go-Lab, ermöglicht Schulen den "ferngesteuerten", also Online-Zugang zu einer Reihe von weltweit renommierten Forschungsorganisationen wie ESA oder CERN. Die Fachhochschule (FH) Kärnten ist Partner bei dem Projekt und möchte österreichweit bis zu 100 Schulen zum Mitmachen bewegen.
Das "Go-Lab Portal" bietet Schülern mit seiner technischen Infrastruktur die Möglichkeit, individuelle wissenschaftliche Experimente mit Online-Laboren durchzuführen. "Lehrer und Lehrerinnen können ihren Unterricht im Klassenzimmer mit Demonstrationen bereichern und in einer web-basierten pädagogischen Community Best Practice-Beispiele austauschen", beschreibt der nationale Projektkoordinator Amir Mujkanovic von der FH Kärnten auf Anfrage von APA-Science das Konzept.
Der reguläre Unterricht kann also durch Online-Experimente erweitert und ergänzt werden. So lässt sich beispielsweise das Faulkes-Teleskop auf Hawaii online per Fernsteuerung bedienen, wie in einem Demonstrationsvideo gezeigt wird. Zusätzlich erlaubt das Tool auch die Simulation von wissenschaftlichen Experimenten - etwa den Zusammenstoß zweier Galaxien - und den Zugriff auf Datenbanken.
Das Ziel hinter Go-Lab sei es, "ein breites Angebot an Online Laboren zur Verfügung zu stellen und eine Community bestehend aus Lehrern, Schülern und Forschern aufzubauen." So soll eine langfristige Basis geschaffen werden, die Zusammenarbeit von Schulen und Forschungsorganisationen zu fördern und jungen Menschen zu helfen, die Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft besser zu verstehen. Weiters soll ein pädagogischer Rahmen für forschend-entdeckendes Lernen ("Inquiry Learning") entstehen, eine Sammlung von Online-Laboratorien aufgebaut und ein Schnellzugang zu den Online-Laboratorien mit personalisierbarer Ausstattung erstellt werden.
Wie das Projekt implementiert wird
"Pilotschulen bekommen die Möglichkeit, Go-Lab Szenarien im Go-Lab Portal zu nutzen, zu implementieren und diese zu evaluieren oder weitere Unterrichtspläne, pädagogische Szenarien oder Aktivitäten mit den Online-Laboren innerhalb des Go-Lab Portals zu entwickeln", präzisiert Mujkanovic. Die Evaluierung beinhalte das Ausfüllen von entsprechenden Fragebögen vor und nach den Aktivitäten. Durch das Testen dieser Szenarien sollen Lehrer und Lehrerinnen in der Lage sein, wertvolle Rückmeldungen über die Auswirkungen und die Anwendung der Lernszenarien im Unterricht zur Verfügung zu stellen, welche Änderungen vorgenommen werden sollten und was man generell verbessern könnte. "Damit werden Sie zu einem Teil vom Go-Lab Projekt."
Österreichweit bietet das Projekt eine Kapazität für die Teilnahme von bis zu 100 österreichischen Schulen. Die "Pilotphase B" findet von Oktober 2014 bis Juni 2015 statt. Besonders geeignet sind naturwissenschaftliche Fächer wie Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Technik und Informatik. Die Deadline ist auf der Projekt-Webseite zwar bereits abgelaufen (14. Juli 2014), interessierte Lehrerinnen und Lehrer könnten sich aber jederzeit unabhängig von der Deadline anmelden. "Wir nehmen mit jedem der Interesse hat, Kontakt auf", so Mujkanovic.
Service: Interessierte Schulen können sich mit folgendem Formular registrieren: https://www.surveymonkey.com/s/Go-Lab-OpenCall-schools-de.