Angewandte Forschung als Innovationstreiber
In allen Studienbereichen der Fachhochschule Kärnten bildet die angewandte Forschung ein vielfältiges Rückgrat. Während eine ausgeprägte Berufsfeldorientierung sowie ein hoher Praxisbezug die akademische Ausbildung an der FH Kärnten prägt, liegt der Schwerpunkt der F&E Aktivitäten im Bereich der angewandten Forschung.
Die Fachhochschule Kärnten zählt in Österreich zu den aktivsten Hochschulen im Bereich der angewandten Forschung. „Forschung ist ein wichtiger Impulsgeber für Innovationen. Die FH Kärnten hat sich in der Vergangenheit als solcher bewiesen und konnte sich dadurch als wichtiger Partner für Wirtschaft, Forschung und öffentliche Einrichtungen etablieren“, sagt FH-Geschäftsführer Siegfried Spanz über die Kärntner Institution.
Paarlauf von Theorie und Praxis
Rund 100 Projekte unterschiedlichen Umfangs – thematisch so verschieden wie das Studienangebot der FH Kärnten – beschäftigen derzeit 77 Mitarbeiter, vielfach sind auch Studierende in die Projekte involviert. Dabei steht oft die die Begleitung der regionalen Wirtschaft im Vordergrund. „Unser Ansatz der angewandten Forschung bringt uns Kontakte mit dem Berufsfeld, Unternehmen, Organisationen und öffentlichen Institutionen, die gemeinsam mit uns von den Ergebnissen profitieren“, fasst Spanz die Erfahrungen der vergangenen Jahre zusammen. Etwa zwei Drittel der 160 Projektpartner aus Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Non Profit Unternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU). „Mit dieser Ausrichtung trägt unsere Forschung auch massiv zur Weiterentwicklung und Stärkung unserer Region bei“, erläutert Spanz außerdem die ökonomische Relevanz der Forschungstätigkeiten.
An den Forschungsprojekten wird mit 128 wissenschaftlichen Partnern gearbeitet, zusätzlich wurden nebenbei im vergangenen Jahr 260 Publikationen veröffentlicht und 1,5 Mio Euro an Drittmittel lukriert.
Bedarfsorientierte Infrastruktur für verwertbare Ergebnisse
Mit der Errichtung der „Science and Energy Labs“, dem größten hochschulischen Laborzentrum in Kärnten, sowie der Einrichtung einer Abteilung für Forschungskoordination, wurden wichtige Maßnahmen gesetzt, um ein klares Profil im Bereich der Forschung zu vermitteln. Am Standort Villach besteht zudem ein in seiner Art und Funktion einzigartiger Freilandprüfstand für Wand- und Deckenbau. Die FH Kärnten agiert hier als Transferstelle für Expertenwissen und als Innovationszentrum für die österreichische Bauwirtschaft. „Der neu errichtete Prüfstand ist ein sichtbares Zeichen für den qualitativen wie quantitativen Auf- und Ausbau der Forschungsinfrastruktur der FH Kärnten“, freut sich Studienbereichsleiter Walter Schneider über die Forschungsstätte. Einzigartig in seiner Art und Funktion in Österreich ist der Prüfstand bereits zum Grundstein wesentlicher F&E Kooperationen mit Wirtschaftsbetrieben geworden.
Einige Projekte im Überblick:
AKKU4FUTURE - Entwicklung eines Zustandsdiagnosesystems für das aktive Recycling zukünftiger Akkupacks
Entwicklung eines Gerätes für die Diagnose von Alterungseffekten, Identifikation der möglichen Ausfallursachen von Akkuzellen: Das Anliegen des vorliegenden Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines Diagnosegerätes für Akkupacks, wie sie z.B. in Elektrofahrzeugen oder zur Speicherung alternativer Energien eingesetzt werden. Informationen über den Ladezustand (SOC -– State of Charge), die Kapazität und den Gesundheitszustand (SOH-– State of Health) erlauben dem Benutzer eine gerechte Benutzung der Akkumulatoren.
Projektleiter: DI Winfried Egger (w.egger@fh-kaernten.at)
Programmschiene: Interreg IV Italien-Österreich
Projektpartner: Fraunhofer Bozen
SALUD - Spatial Microsimulation for Decision Support
Politische Regierungsentscheidungen haben eine große Auswirkung auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Wenn man zum Beispiel das Thema Rauchen in Betracht zieht, dann könnte eine Erhöhung der Zigarettenpreise andere Bevölkerungsgruppen treffen als die Einführung des Rauchverbots in öffentlichen Gebäuden. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, welche Bevölkerungsgruppen von unterschiedlichen politischen Entscheidungen am meisten betroffen sind, insbesondere auf der sogenannten Mikroebene. Um diese Ebene zu untersuchen, sind Mikrodaten, d.h. Person- oder Haushaltsbezogene Informationen, notwendig. Da diese Mikrodaten oft nicht verfügbar sind, können sie mit Hilfe von Mikrosimulationsmethoden generiert werden.
Projektleiterin: Dr. Melanie Tomintz (m.tomintz@fh-kaernten.at)
Programmschiene: FWF, Translational Research
PROSOWO - Promotion of Professional Social Work towards Social Development and Poverty Reduction in East Africa
In Kooperation mit 4 ostafrikanischen Partnerinstitutionen geht es um die Erforschung des Beitrags Sozialer Arbeit zur Armutsbekämpfung in Ostafrika. Mittels quantitativer und qualitativer Methoden der empirischen Sozialforschung soll eruiert werden, welche Rolle der Sozialen Arbeit hinsichtlich der Erreichung der UN-Millenniums-Entwicklungsziele zukommt. Auf der Basis der empirischen Daten gilt es schließlich, die aktuellen Curricula zu analysieren und zu überarbeiten, mit dem Ziel eine effektivere Einflussnahme der Sozialen Arbeit auf die soziale Entwicklung der Länder, auf Armutsbekämpfung und die Erreichung der UN-Millenniums-Entwicklungsziele zu gewährleisten. Außerdem gilt es ein Berufsgesetz für SozialarbeiterInnen zu erarbeiten, um die sozial-politischen Einflussmöglichkeiten der ProfessionistInnen zu stärken.
Projektleiter: Dr. Helmut Spitzer (h.spitzer@fh-kaernten.at)
Programmschiene: APPEAR (OeAD – Österreichischer Austauschdienst)
Projektpartner: Makerere University, University of Nairobi, Institute of Social Work Dar Es Salaam, National University of Rwanda
COSMOS – Integrated Color Sensor in CMOS Technology
The COSMOS project is set out to research a novel monolithically integrated low-cost color sensor, based on standard CMOS technology without costly process modifications or any external color filter structure. It will therefore technologically out beats the current integrated solutions and is fully compatible with mass market applications.
Projektleiter: Dr. Johannes Sturm (j.sturm@fh-kaernten.at)
Programmschiene: FFG – FIT-IT
Projektpartner: Infineon Technologies Austria AG
NEXT4PA – CREATIVITY AND INNOVATION FOR PUBLIC ADMINISTRATION
NEXT4PA aims to spread the culture and the practice of creativity inside Public administration as a way to improve services offered to citizens and support cooperation between the private and public sectors. In recent years, the effects of the global crisis on public budgets have considerably weakened the areas of intervention of institutions at national, regional and local level.
The PA (public administration) has to reconsider its functions, services, organisation, and resources. Moreover, there is need to change the way public spending is conceived (less assistance and more selection) and the way PA deals with citizens and their needs.
Projektleiter: Dr. Benedikt Speer (b.speer@fh-kaernten.at)
Programmschiene: OeAD – Lifelong Learning/Leonardo da Vinci – Transfer of Innovation
Projektpartner: ForSer (I), Confindustria Veneto (I), MindMeeting (NL), University Ljubljana (SI)
OMN_ZiN - Optimierte Monitoringsysteme für die Normbasierte Zuverlässigkeitsbewertung von Ingenieurstrukturen
In den letzten Jahren wurden in den Bereichen Entwurf, Technische Modellierung und Analyse, Überwachung, Wartung und Instandsetzung von Ingenieurbauwerken wesentliche Fortschritte erreicht. Diese Entwicklungen konzentrierten sich auf den Kernbereich des Bauingenieurwesens, in welchem gegenwärtig eine Umwandlung hin zum Lebenszyklus orientierten Entwurf vollzogen wird. Bauwerksmonitoring nimmt bei den Lebenszyklusbetrachtungen eine Schlüsselposition ein. Monitoring bildet hierbei einen Überbegriff für alle Arten der unmittelbaren systematischen Erfassung, Beobachtung oder Überwachung eines Vorgangs oder Prozesses mittels technischer Hilfsmittel oder anderer Beobachtungssysteme. Eine der wesentlichen Hauptaufgaben des Monitorings ist dabei das steuernde Eingreifen bei einem beobachteten Ablauf bzw. Prozess, sofern dieser nicht den gewünschten Verlauf nimmt bzw. bestimmte Schwellwerte unter- bzw. überschreitet.
Projektleiter: DI Jörg Störzel (j.stoerzel@fh-kaernten.at)
Programmschiene: FWF – Bridge-Programm
Projektpartner: Universität für Bodenkultur (Institut für konstruktiven Ingenieurbau)
Rückfragehinweis: Mag. (FH) Petra Bergauer Leitung Marketing/Öffentlichkeitsarbeit Tel. 05/90500-9700 presse@fh-kaernten.at Dr. Claudia Pacher Forschungskoordinatorin Tel. 05/90500-9907 forschung@fh-kaernten.at