"Planet Erde: Unser Lebensraum"
Wer sich mit dem Planeten Erde beschäftigt, lernt sehr schnell, dass es sich um ein hochkomplexes Gebilde handelt, welches sich manchen tradierten wissenschaftlichen Ansätzen verschließt. Lineare Vorgänge sind eher die Ausnahme, Ursache und Wirkung stehen meistens in enger, nichtlinearer Wechselwirkung. Hier setzen die modernen Geowissenschaften an.
Die moderne Geoforschung zeigt unseren Planeten als einen fein abgestimmten Mechanismus interner und externer Wirkungsgrößen: Sonne und Mond in jeweils passenden Größen und Entfernungen zur Erde und zueinander. Die Erde als ein System sich wechselseitig stützender Subsysteme, nämlich Geosphäre, Atmosphäre, Hydrosphäre, Kryosphäre und Biosphäre, in ihren jeweiligen Ausformungen bilden eine Gesamtheit, deren Existenz in dieser Form sich letztlich nur statistisch-stochastisch erklären lässt. In dieses komplexe System ist unser Lebensraum, die Anthroposphäre, eingebettet. Die aktuellen Diskussionen über Klimaänderung, Ressourcenverbrauch und Landnutzung weisen auf einen erdgeschichtlich neuen Sachverhalt hin: Der Mensch selbst ist zum global wirkenden Faktor im System Erde geworden.
Die Erfassung dessen, was der Lebensraum Erde für uns darstellt, erfordert daher einen vielschichtigen und verflochtenen Wissenschaftsansatz. Aufgrund der enorm großen Skalen in Zeit und Raum und der ebenso riesigen Anzahl an Wirkungsgrößen mit unüberschaubaren Rückkopplungen, Wechselwirkungen und Nichtlinearitäten repräsentiert das System Erde einen faszinierenden Gegenstand der Forschung.
Diese Forschung dient nicht nur dem Zweck der (Selbst)Verständigung des Menschen. Der Mensch selbst ist zu einem geologischen Faktor mit globaler Wirkungskraft geworden. Angesichts eines prognostizierten Anwachsens der Weltbevölkerung auf neun Milliarden Menschen bis zum Jahr 2050 und den damit zwangsläufig einhergehenden Eingriffen in das System Erde erweisen sich die Geowissenschaften als Leitdisziplinen für die kommenden Dekaden.
Das Klima im System Erde
Die übliche Betrachtung des Klimas, als ein mehr oder weniger eigenständiges Teilsystem des Systems Erde erscheint zunächst logisch. Konsequent ergibt sich daraus das Bild eines Wirkungsmechanismus, den man durch betätigen der richtigen Stellschrauben regulieren kann. Konkret: Durch Begrenzung der Treibhausgasemissionen soll es möglich sein, den Temperaturanstieg im System Erde auf ein bestimmtes Maß zu begrenzen. Realistisch ist eine solche Betrachtungsweise angesichts der Vielzahl und Komplexität der innewohnenden Prozesse und Wirkungsgrößen jedoch nicht; denn das Klima stellt eben kein Subsystem des Systems Erde dar.
Vielmehr muss das Klima als eine der Schnittstellen im System Erde verstanden werden, an dem sämtliche relevanten Teilsysteme (Geosphäre, Atmosphäre, Hydrosphäre, Kryosphäre, Biosphäre und Anthroposphäre) in enger, nichtlinearer Wechselwirkung miteinander stehen. Dazu kommen noch externe Steuergrößen wie unsere Sonne, die Orbitalparameter der Erde und die variierende kosmische Strahlung. Damit wird die Betrachtungsweise zwar äußerst kompliziert, aber letztlich realistischer.
Mitigation oder Adaptation?
Was sich zunächst wie eine wissenschaftliche Spitzfindigkeit ausnimmt, hat reale Konsequenzen für das Handeln der Weltgemeinschaft. Die Orientierung auf ein Zwei-Grad-Ziel setzt letztlich vor allem auf Emissionsminderung (Mitigation). Hier ist die Zahl der Ansprechpartner eigentlich begrenzt: „The Big Five“ (China, USA, Indien, Russland, Japan) stehen für 60% der globalen CO2-Emissionen. Nimmt man noch die wachsenden Ökonomien einiger Schwellenländer hinzu, hat man letztlich etwa ein Dutzend Nationen, die relevant sind für Emissionsminderungen.
Die alleinige Fokussierung auf die Reduktion der Treibhausgase greift aber zu kurz. Beispielsweise werden die natürlich stattfindenden Klimaprozesse durch eine Emissionsminderung nicht außer Kraft gesetzt. Zudem ist der anthropogen erzeugte Anteil an der Klimaänderung nicht einfach rückholbar. Eine Anpassung an die Klimaänderung ist – neben der notwendigen Emissionsminderung – unausweichlich.
Adaption an den Globalen Wandel
Derartige Anpassungsstrategien müssen allerdings neben dem Klimawandel noch weitere aktuelle Veränderungen berücksichtigen. Die Klimadebatte zeigt: Unser Planet Erde ist begrenzt. Und solange wir nicht auf andere, z.B. bislang nicht zugängliche Ressourcen oder auf Ressourcenersatz durch völlig neuartige Innovationen zurückgreifen können, müssen wir die verfügbaren Ressourcen möglichst effizient einsetzen; denn letztendlich sind es der ständig steigende Ressourcenverbrauch sowie die permanent zunehmende Inanspruchnahme begrenzter Georessourcen, was für uns Menschen und unsere Gesellschaften immer wieder schwerwiegende Probleme verursacht. Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz sind nur andere Worte für notwendige Innovationen. Diese Innovationen sind deshalb die zentrale Basis, um nachhaltiges Wirtschaften zu gewährleisten.
Weiterführende Information: http://www.gfz-potsdam.de/portal/gfz/system_erde; http://www.gfz-potsdam.de/portal/gfz/Forschung
Faktencheck Energiewende (Quelle: Klima- und Energiefonds)
Energieforschungserhebung 2014 (pdf)
Energieforschungsprogramm 2015: Einreichfrist 23.9.2015
Sessions zum Thema in Alpbach:
Energiewende: Gleiches Ziel - ungleicher Weg
Wasserstoff und Brennstoffzelle: Kommt der Marktdurchbruch?
Leuchtende Zukunft? Herausforderungen und Chancen der LED-Beleuchtung
Termine:
8. bis 11.9. 2015: International Symposium on Smart Electric Distribution Systems and Technologies (EDST 2015) (Wien)
15.9.: Energiegespräche TU Wien "Energieutopie oder Energiedystopie?" (Wien)
16.9.: Klima- und Energiemodellregionen: Pioniere der Energiewende - Finanzierung als Schlüssel für die Energiezukunft (Wien)
5. bis 7.10. 2015: Österreichische Photovoltaik-Tagung (Schwaz/Tirol)
Fakten
1945 gegründet
Drei Wochen Seminare, Symposien und Debatten
12 Symposien, 1 Seminarwoche, 5 Sommerschulen
4.000 Teilnehmer aus über 65 Ländern
700 Stipendiaten
650 Sprecher
>30 Alumni-Organisationen in 25 Ländern
Die Organisation
Das Europäische Forum Alpbach ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein mit einem hauptamtlichen Organisationsteam. Es finanziert sich durch Teilnahmegebühren, öffentliche Förderungen sowie privates Sponsoring. Als Organisation ist das Europäische Forum Alpbach nicht nur für die Programmierung der gleichnamigen Konferenz im Sommer verantwortlich, sondern auch für eine Reihe anderer Veranstaltungen, die das ganze Jahr über in ganz Europa stattfinden.
Präsident: Franz Fischler (seit 2012)
Links
Fachhochschulforum (21.8.2013)
Universitätenforum (21.8.2013)
Technologiegespräche (22.-24.8.2013)
Fakten
1945 gegründet
Drei Wochen Seminare, Symposien und Debatten
12 Symposien, 1 Seminarwoche, 5 Sommerschulen
4.000 Teilnehmer aus über 65 Ländern
700 Stipendiaten
650 Sprecher
>30 Alumni-Organisationen in 25 Ländern
Die Organisation
Das Europäische Forum Alpbach ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein mit einem hauptamtlichen Organisationsteam. Es finanziert sich durch Teilnahmegebühren, öffentliche Förderungen sowie privates Sponsoring. Als Organisation ist das Europäische Forum Alpbach nicht nur für die Programmierung der gleichnamigen Konferenz im Sommer verantwortlich, sondern auch für eine Reihe anderer Veranstaltungen, die das ganze Jahr über in ganz Europa stattfinden.
Präsident: Franz Fischler (seit 2012)
Links
Fachhochschulforum (21.8.2013)
Universitätenforum (21.8.2013)
Technologiegespräche (22.-24.8.2013)
Dem Thema "Erwartungen - Die Zukunft der Jugend" widmet sich heuer vom 16. August bis 1. September das insgesamt 68. Europäische Forum Alpbach.
Es diskutieren etwa 4.000 internationale Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung aus mehr als 60 Nationen, darunter rund 700 Stipendiaten.
Das Programm aus Sicht von Wissenschaft und Bildung:
- 16.-22. August: Alpbacher Seminarwoche
- 17.-20. August: Gesundheitsgespräche
- 22. August: Fachhochschulforum
- 22. August: Universitätenforum
- 23.-25. August: Technologiegespräche