Home Care für chronisch Kranke
Ob zunehmende Lungenfibrose (Vernarbung der Lunge, Anm.) oder fortschreitende chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), in einem späten Stadium dieser Leiden benötigen die Patienten künstliche Versorgung mit Sauerstoff. Ein Spezialfall sind Personen mit schwerer Schlafapnoe, die über Nacht über spezielle Masken zusätzlich Sauerstoff erhalten. Home Care kann auf diesen Gebieten die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen, das Leben verlängern und Spitalkosten einsparen helfen, hieß es am 18. August in einer Podiumsdiskussion am Rande der Alpbacher Gesundheitsgespräche (bis 20. August).
"Die COPD ist die dritthäufigste, zum Tode führende Erkrankung. Viele von den Patienten brauchen Sauerstoff. Sauerstoff ist die einzige Therapie, die nachgewiesenermaßen das Leben verlängert", sagte Horst Olschewski (Österreichische Gesellschaft für Pneumologie).
Vom Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer, Artur Wechselberger, und dem Generaldirektor des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Josef Kandlhofer, schließlich heftig widersprochen, äußerte er heftige Kritik an der Situation in Österreich: "Der COPD-Audit (querschnittbefragen von Spitälern, Anm.) hat ergeben, dass die Sauerstofftherapie in Österreich seltener eingesetzt wird als ein Europa, nämlich zehn versus 13 Prozent. Oft stelle sich heraus, dass "der Hausarzt (von der Möglichkeit dieser Therapie, Anm.) keine Ahnung" hätte. Auch in den österreichischen Spitälern bekämen COPD-Patienten mit akuter Verschlechterung ("Exazerbation") nur zu 81 Prozent Sauerstoff, im europäischen Vergleich seien es 86 Prozent.
"Im häuslichen Umfeld versorgen"
Insgesamt kann man davon ausgehen, dass etwa ein Prozent der Bevölkerung eine künstliche Sauerstoffzufuhr benötigen. Etwa die Hälfte, rund 40.000 in Österreich, werden damit versorgt. Hier hat sich eine Plattform von sieben Anbietern (Home Care Provider) gebildet, welche die Belieferung, Wartung, Service (rund um die Uhr), Qualitätssicherung und Training bereitstellt. Sprecher Uwe Gapp: "Wir wollen die Menschen im häuslichen Umfeld versorgen. Sie sind das Zentrum unserer Aktivitäten."
Gesundheitsökonomin Anna Vavrovsky belegte die Kosten, welche allein die COPD verursacht: "2010 gab es in Österreich 28.000 Spitalsaufnahmen wegen COPD. Mit durchschnittlich 6,5 Tagen war die Aufenthaltsdauer doppelt so lang wie die durchschnittliche Aufenthaltsdauer (anderer Patienten, Anm.). Ein dänisches Register seit 1994 hat gezeigt, dass COPD-Patienten mit einer Langzeittherapie (Sauerstoff, Anm.) um ein Viertel weniger Spitalsaufnahmen aufweisen und eine um 43 Prozent geringere Aufenthaltsdauer. (...) 61 Proze der Ausgaben für diese Erkrankung sind direkte Kosten (Therapie, Spital etc.), 20 Prozent sind der Produktivitätsausfall (Krankenstände, Frühpensionierungen, Anm.) und 19 Prozent gehen auf das Konto der früheren Sterblichkeit. 20 Prozent der COPD-Patienten machen 50 Prozent der Kosten aus."
Kandlhofer verwies auf die fragmentierten Finanzierungsströme im Gesundheits- und Sozialwesen, was eine bessere Planung, Qualitätskontrolle etc. sehr schwierig mache. Aber: "Wenn die Qualität nicht passt, kann ein Tarif gar nicht so günstig sein, dass es wirtschaftlich ist."
Deutliche Worte fand Olschewski zum Status rund um die Hauptursache der COPD, dem Rauchen in Österreich: "Eine IFES-Umfrage zeigte, dass unter den 30- bis 39-jährigen Österreichern 60 Prozent rauchen. Das ist der absolute Weltrekord. (...) Da haben wir es mit einem Versäumnis der Gesundheitspolitik zu tun. Wir sind am letzten Platz. Das ist eine Schande."
Service: Weitere Meldungen zu den Alpbacher Gesundheitsgesprächen finden Sie unter http://go.apa.at/Xbwjd77f
Faktencheck Energiewende (Quelle: Klima- und Energiefonds)
Energieforschungserhebung 2014 (pdf)
Energieforschungsprogramm 2015: Einreichfrist 23.9.2015
Sessions zum Thema in Alpbach:
Energiewende: Gleiches Ziel - ungleicher Weg
Wasserstoff und Brennstoffzelle: Kommt der Marktdurchbruch?
Leuchtende Zukunft? Herausforderungen und Chancen der LED-Beleuchtung
Termine:
8. bis 11.9. 2015: International Symposium on Smart Electric Distribution Systems and Technologies (EDST 2015) (Wien)
15.9.: Energiegespräche TU Wien "Energieutopie oder Energiedystopie?" (Wien)
16.9.: Klima- und Energiemodellregionen: Pioniere der Energiewende - Finanzierung als Schlüssel für die Energiezukunft (Wien)
5. bis 7.10. 2015: Österreichische Photovoltaik-Tagung (Schwaz/Tirol)
Fakten
1945 gegründet
Drei Wochen Seminare, Symposien und Debatten
12 Symposien, 1 Seminarwoche, 5 Sommerschulen
4.000 Teilnehmer aus über 65 Ländern
700 Stipendiaten
650 Sprecher
>30 Alumni-Organisationen in 25 Ländern
Die Organisation
Das Europäische Forum Alpbach ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein mit einem hauptamtlichen Organisationsteam. Es finanziert sich durch Teilnahmegebühren, öffentliche Förderungen sowie privates Sponsoring. Als Organisation ist das Europäische Forum Alpbach nicht nur für die Programmierung der gleichnamigen Konferenz im Sommer verantwortlich, sondern auch für eine Reihe anderer Veranstaltungen, die das ganze Jahr über in ganz Europa stattfinden.
Präsident: Franz Fischler (seit 2012)
Links
Fachhochschulforum (21.8.2013)
Universitätenforum (21.8.2013)
Technologiegespräche (22.-24.8.2013)
Fakten
1945 gegründet
Drei Wochen Seminare, Symposien und Debatten
12 Symposien, 1 Seminarwoche, 5 Sommerschulen
4.000 Teilnehmer aus über 65 Ländern
700 Stipendiaten
650 Sprecher
>30 Alumni-Organisationen in 25 Ländern
Die Organisation
Das Europäische Forum Alpbach ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein mit einem hauptamtlichen Organisationsteam. Es finanziert sich durch Teilnahmegebühren, öffentliche Förderungen sowie privates Sponsoring. Als Organisation ist das Europäische Forum Alpbach nicht nur für die Programmierung der gleichnamigen Konferenz im Sommer verantwortlich, sondern auch für eine Reihe anderer Veranstaltungen, die das ganze Jahr über in ganz Europa stattfinden.
Präsident: Franz Fischler (seit 2012)
Links
Fachhochschulforum (21.8.2013)
Universitätenforum (21.8.2013)
Technologiegespräche (22.-24.8.2013)
Dem Thema "Erwartungen - Die Zukunft der Jugend" widmet sich heuer vom 16. August bis 1. September das insgesamt 68. Europäische Forum Alpbach.
Es diskutieren etwa 4.000 internationale Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung aus mehr als 60 Nationen, darunter rund 700 Stipendiaten.
Das Programm aus Sicht von Wissenschaft und Bildung:
- 16.-22. August: Alpbacher Seminarwoche
- 17.-20. August: Gesundheitsgespräche
- 22. August: Fachhochschulforum
- 22. August: Universitätenforum
- 23.-25. August: Technologiegespräche